Suchmaschinen: das sind die Top 10

Ursprünglich als Mischung aus Branchenbuch und Inhaltsverzeichnis für das Internet konzipiert, sind Suchmaschinen heutzutage zentrale Eingangstore für das Surfen im Web. Für viele Menschen ist Google die alleinige Option; dabei gibt es viele interessante Alternativen. Wir stellen die nützlichsten Suchmaschinen vor.

Wie funktionieren Suchmaschinen?

Aus Nutzersicht beantwortet eine Suchmaschine die Frage: „Wo finde ich im Internet, was ich suche?“ Man gibt einen Satz oder ein paar Wörter, die einen interessieren, in ein Textfeld ein und startet die Suche. Mit Abschluss der Suche wird eine Liste mit Webseiten präsentiert, welche für den Suchbegriff relevant erscheinen.

Aus Nutzersicht beantwortet eine Suchmaschine die Frage: „Wo finde ich im Internet, was ich suche?“ Man gibt einen Satz oder ein paar Wörter, die einen interessieren, in ein Textfeld ein und startet die Suche. Mit Abschluss der Suche wird eine Liste mit Webseiten präsentiert, welche für den Suchbegriff relevant erscheinen.

Hinweis

Um mit der eigenen Website auf den „Search Engine Results Pages“ (SERP) ganz oben zu landen, bedient man sich der Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Da Internet-Suchmaschinen mit Milliarden von Webseiten arbeiten, könne diese nicht alle in Echtzeit durchsucht werden. Deshalb wird das Durchsuchen der Inhalte vom Beantworten der Suchanfrage getrennt. Als Bindeglied zwischen durchsuchten Inhalten und dem Suchbegriff kommt ein Index zum Einsatz. Der Index dient als Nachschlagewerk: Welche Begriffe kommen in welchen Dokumenten vor? Statt also jedes Mal alle Websites zu durchsuchen, müssen Suchmaschinen nur den erstellten Index überprüfen.

Suchmaschinen befassen sich also mit zwei hauptsächlichen Prozessen:

  1. Crawling + Indexing: Dokumente auffinden, daraus Inhalte extrahieren und dem Index hinzufügen.
  2. Searching: Suchanfragen entgegennehmen und auf dem Index basierend beantworten.

Beide Prozesse nutzen unterschiedliche Algorithmen. Dies ermöglicht einer Suchmaschine, einen bestehenden Index einer dritten Partei zu nutzen und dennoch Nutzerinnen und Nutzern einen Mehrwert zu bieten. Beispielsweise durch einen verbesserten Suchalgorithmus, oder eine besonders gute Benutzeroberfläche. Denn der Aufbau eines Index ist mit großem Aufwand verbunden.

Zum Indexieren der Inhalte von Webseiten kommen Bots zum Einsatz, die auch als Crawler oder Spider bekannt sind. Es handelt sich dabei um spezielle Computerprogramme, welche eigenständig das Netz durchforsten. Der Bot ruft eine Webseite unter ihrer Adresse auf, extrahiert die Inhalte und verschlagwortet diese. Die Schlagworte werden mitsamt der Adresse der Seite in den Index aufgenommen. Im Anschluss wird der Prozess für die auf der Seite gefundenen Links wiederholt. So hangelt sich der Bot wie eine Spinne durchs Netz.

Tipp

Details zur Funktionsweise von Suchmaschinen finden Sie in unserem Artikel zu Information Retrieval — wie Suchmaschinen Daten abrufen.

Die 10 nützlichsten Suchmaschinen

Die allgegenwärtige Google-Suche ist seit langem der Marktführer unter den Suchmaschinen. Doch es gibt Punkte, die gegen Google sprechen. So sind etwa die angezeigten Suchergebnisse nicht für alle Nutzerinnen und Nutzer gleich. Vielmehr spielt Google zugeschnittene Ergebnisse aus. Die Auswertung vorheriger Suchanfragen und Verknüpfung mit weiteren Informationen erzeugt eine Filterblase.

Nutzt man ausschließlich Google, wird es schwierig, über den Tellerrand hinauszuschauen. Zum Glück ist es ganz einfach, die Suchmaschine zu ändern oder mehrere Suchmaschinen zu benutzen. Das lohnt sich, denn so erschließt man andere Informationsquellen und erlangt eine breitere Perspektive.

Wir stellen die nützlichsten Suchmaschinen vor. Dabei lassen wir ganz bewusst große Google-Konkurrenten wie Bing und Yahoo außen vor. Vielmehr präsentieren wir Suchmaschinen, welche Antworten auf ganz unterschiedliche Fragen liefern.

Suchmaschine Alleinstellungsmerkmal Index
Google Der Marktführer unter den Suchmaschinen selbst erstellt
Ecosia Die ökologische Alternative von Bing
DuckDuckGo Suchmaschine zum Ausbrechen aus der Filterblase von Bing
Qwant Die europäische Suchmaschine selbst erstellt
Yandex Suchmaschine für den russischen Markt selbst erstellt
Baidu Suchmaschine für den chinesischen Markt selbst erstellt
Wolframalpha Eine rechnende Wissensmaschine selbst erstellt
Internet Archive Search Zugriff auf die Werke der freien Bibliothek selbst erstellt
Openverse Creative Commons-lizensierte Werke finden selbst erstellt
Tor Search Sicher das Dark Web durchsuchen selbst erstellt

Google — der Marktführer unter den Suchmaschinen

Google ist die weltweit größte Suchmaschine und für viele Menschen synonym mit der Web-Suche: „googele das mal.“ Was vielen Nutzerinnen und Nutzern nicht bewusst sein dürfte, ist das Ausmaß unterschwelliger Manipulation, denen sie bei der Suche mit Google ausgesetzt sind. Denn alle Ergebnisse sind angepasst für die jeweiligen Suchenden. Einerseits ist das praktisch, denn man bekommt häufig passende Ergebnisse. Andererseits verleiht die Kontrolle über die angezeigten Suchergebnisse der US-amerikanischen Firma eine unglaubliche Machtposition.

Google verfolgt bei der Präsentation der Suchergebnisse grundeigene Interessen und macht einen Großteil der Profite mit Suchmaschinenwerbung. Ferner werden umfangreiche Profile über angemeldete Benutzerinnen und Benutzer erstellt. Dabei reicht es schon, im selben Browser bei Gmail oder Google Maps eingeloggt zu sein. Aus diesem Spannungsfeld ist eine Reihe an Google-Alternativen hervorgegangen.

Tipp

Um von Google eine möglichst neutrale Liste von Suchergebnisse zu erhalten, führt man die Suche im Browser in einem Inkognito- bzw. privaten Fenster aus.

Ecosia — die ökologische Suchmaschine

Google-Suchen sind für die Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei, und so wird leicht übersehen, dass jede Google-Suche tatsächlich ihren Preis hat. Denn jeder Suchvorgang verbraucht Energie. Die ökologische Suchmaschine Ecosia dreht im Namen der Green IT den Spieß um. Jede Suche generiert Erträge, welche in Projekte für Wiederaufforstung investiert werden. Im Juni 2022 kamen mehr als drei Millionen Euro zusammen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden bereits mehr als 150 Millionen Bäume gepflanzt. So kann es nicht schaden, Ecosia als Standardsuchmaschine festzulegen. Für die Suchen greift Ecosia auf den Index der Microsoft-Suchmaschine Bing zurück.

DuckDuckGo — Suchmaschine zum Ausbrechen aus der Filterblase

Auch die Suchmaschine DuckDuckGo greift auf den Such-Index von Bing zurück. Bei DuckDuckGo liegt der Fokus auf Privatsphäre. Die Suchmaschine sammelt keine privaten Daten über die Benutzerinnen und Benutzer.

Gleichzeitig macht DuckDuckGo es besonders einfach, gezielt auf Informationen unterschiedlicher Quellen zuzugreifen. Mit „Bangs“ lassen sich Suchen spezialisieren. Dazu fügt man dem Suchbegriff einfach ein Kürzel bestehend aus einem Ausrufezeichen und ein paar Buchstaben hinzu. So landet man direkt auf der Ergebnisseite der korrespondierenden Wissensplattform. Bangs sind praktisch und wenn man sich einmal daran gewöhnt hat aus dem täglichen Surfverhalten nicht mehr wegzudenken.

DuckDuckGo-Bang Portal Beispiel Erklärung
!w Englische Wikipedia !w berlin Englische Wikipedia-Seite über Berlin aufrufen.
!wde Deutsche Wikipedia !wde berlin Deutsche Wikipedia-Seite über Berlin aufrufen.
!g Google-Suche !g berlin Google-Suche zum Thema Berlin ausführen.
!img Bilder-Suche !img berlin Bilder zum Thema Berlin aufrufen.
!map Google Maps-Suche !map berlin Stadt Berlin bei Google Maps anzeigen.
!yt YouTube !yt berlin YouTube-Videos zum Thema Berlin anzeigen.
!wq Qwant !wq berlin Qwant-Suche zum Thema Berlin ausführen.
!bang DuckDuckGo !bang Verfügbare Bangs durchsuchen.
Tipp

Der Bang kann irgendwo innerhalb der Suche vorkommen, muss also nicht am Anfang stehen.

Qwant — die europäische Suchmaschine

Mit Qwant existiert eine europäische Suchmaschine, welche ebenfalls die Privatsphäre in den Vordergrund stellt. Anders als Ecosia und DuckDuckGo pflegt Qwant sogar einen eigenen Index. Die Karten-Suche greift auf das offene Kartenmaterial von OpenStreetMaps zurück. Eine besonders für Mobilgeräte geeignete Lite-Version und eine integrierte Kindersuche für ein halbes Dutzend Länder runden das Angebot ab.

Tipp

Wir stellen die beliebtesten Kindersuchmaschinen in einem eigenen Artikel vor.

Yandex — Suchmaschine für den russischen Markt

Bei Yandex handelt es sich um die größte Suchmaschine für den russischen Markt. Ferner operiert die Firma in Belarus, Kasachstan, Uzbekistan und der Türkei; ein Einzugsgebiet von zusammengenommen knapp 300 Millionen Menschen. Yandex unterhält einen eigenen Index und ist auch auf Englisch verfügbar.

Baidu — Suchmaschine für den chinesischen Markt

Baidu ist die größte Suchmaschine für den chinesischen Markt. Der eigene Index enthält Informationen, die man kaum mit Google & Co finden dürfte. Die Benutzeroberfläche ist komplett in chinesischen Schriftzeichen gehalten. Es gibt jedoch spezielle Sites, wie Baidu In English, welche eine Übersetzung der Suchanfrage und Suchergebnisse vornehmen. Bedenken Sie bei den Suchen, dass das Internet in China stark zensiert ist.

WolframAlpha — eine rechnende Wissensmaschine

Bei WolframAlpha handelt es sich nicht um eine Suchmaschine im eigentlichen Sinn. Die Plattform bezeichnet sich selbst als „Computational Knowledge Engine“, zu Deutsch in etwa „rechnende Wissensmaschine“. Die öffentlich verfügbare Suchfunktion wertet Abfragen semantisch aus und liefert Fakten zurück. Bei den Ergebnissen handelt es sich nicht um Meinungen aus Posts im Internet, sondern um wissenschaftlich fundierte Aussagen. WolframAlpha dient auch als Anlaufstelle für bestimmte Fragen, die Suchende an Bing, Siri, oder Alexa gestellt haben.

Nehmen wir an, Sie wollten eine Übersicht der 50 bevölkerungsreichsten Städte der Welt haben. Wahrscheinlich findet sich eine entsprechende Liste auf Wikipedia; jedoch muss man davon ausgehen, dass diese händisch erstellt wurde. Fragt man WolframAlpha nach den „50 biggest cities by population“ erhalten wir eine ausführliche und präzise Antwort. Enthalten ist neben der Liste der Städte eine Statistik der Bevölkerungszahlen und eine Karte, welche die geografische Verteilung zeigt.

Internet Archive Search — Suchmaschine für Werke der freien Bibliothek

Das Internet ist ständig im Wandel: Sites gehen vom Netz, Inhalte werden gelöscht, tote Links laufen ins Leere. Manchmal ist es nützlich die Zeit zurückzudrehen. Möglich macht die Zeitreise die „WayBackMachine“ des gemeinnützigen Internet Archive. Hierrüber lassen sich teilweise alte Versionen von Websites wiederherstellen.

Doch die Internet Archive Search umfasst noch mehr. Die Suchmaschine findet Bücher, Radioaufnahmen und weitere Medien-Dateien. Allesamt verschlagwortet und über Jahrzehnte hinweg archiviert.

Openverse — Suchmaschine für Creative Commons-lizensierte Werke

Was Open Source für Software-Projekte und Code ist, ist Creative Commons (CC) für kulturelle Artefakte. Unter den CC-Lizenzen veröffentlichte Medien und Inhalte lassen sich außerhalb der strengen Regeln des gewöhnlichen Copyrights nutzen. Dabei legt der Urheber fest, ob auch die kommerzielle Nutzung oder das Erstellen von Derivaten erlaubt sein soll.

Die Openverse-Suchmaschine findet Millionen CC-lizenzierter Inhalte und greift dabei auf öffentliche Kataloge sowie den frei verfügbaren „Common Crawl“-Datensatz zurück. Das Projekt hat im Frühjahr 2021 bei WordPress ein neues Zuhause gefunden. Besonders beliebt ist die Suchmaschine bei Nutzerinnen und Nutzern aus dem Bildungssektor, denn die Inhalte lassen sich bedenkenlos für eigene Projekte, wie Präsentationen, einsetzen.

Tor Search — sichere Suchmaschine für das Dark Web

Wer den Begriff Dark Web hört, denkt vielleicht zunächst an illegale Plattformen für Drogen- und Waffenhandel. Sicherlich gibt es diese, doch das Dark Web umfasst auch komplett legale Inhalte. Selbst Branchen-Riesen wie Facebook sind dort mittlerweile vertreten. Besonders für Gesellschaften, welche autoritärer Herrschaft unterliegen, bietet das Dark Web Freiräume fernab der allgegenwärtigen Zensur. Mit Tor Search lässt sich das Dark Web sicher durchsuchen, denn die Suchmaschine filtert illegale Inhalte heraus.

Wie eine „normale“ Suchmaschine liefert Tor Search Web-Adressen zurück. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die bekannten HTTP-Links. Denn im Dark Web operieren Sites unter „Onion-Adressen“. Das sind kryptische Zeichenfolgen, die auf .onion enden. Auch Tor Search ist unter einer Onion-Adresse zu finden: wapabp2pnqczbxq4dqdo7txexhkqjzazmvrljxijtd5s2cohvejf4nqd.onion. Zum Aufrufen von Onion-Links wird der hoch abgesicherte Tor-Browser benötigt, der auf Firefox aufbaut und sich von jedermann installieren lässt.