Was ist das Dark Web?

Maximale Anonymität und spezielle Zugangsbeschränkungen zeichnen das Dark Web aus. Der versteckteste Ort im World Wide Web wird vor allem mit kriminellen Machenschaften in Verbindung gebracht. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff „Dark Web“, welche Gefahren lauern dort und wie gelangt man überhaupt dorthin?

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Dark Web: Eine kurze Definition

Der Begriff „Dark Web“ beschreibt einen Teil des World Wide Webs, der nicht über Suchmaschinen wie Google erreicht werden kann – stattdessen ist ein spezieller Browser notwendig, über den auf Websites mit .onion-Domainendungen zugegriffen wird. Grundsätzlich bezieht sich der Begriff „Dark“ nur darauf, dass es sich um einen zugangsbeschränkten virtuellen Raum handelt. Da dieser jedoch oft von Kriminellen genutzt wird, werden mit dem Dark Web eben immer auch Verbotenes und dunkle Machenschaften assoziiert.

Hinweis

Die bloße Nutzung des Dark Webs und der zugehörigen Technologien ist nicht strafbar bzw. illegal. Sobald Sie aber auf Marktplätzen und in Foren zu Waffenhandel, Drogen oder Ähnliches unterwegs sind und mit dortigen Anbietern eine Geschäftsbeziehung eingehen, begehen Sie eine Straftat. In der Regel ist das Dark Web für Durchschnittsnutzer kein Ort, an dem sie verweilen bzw. surfen sollten.

Dark Web vs. Deep Web vs. Internet

Streng genommen ist die in der Zwischenüberschrift vorgenommene Unterscheidung nicht ganz korrekt, denn sowohl das Dark Web als auch das Deep Web sind Teil des Internets. Die dritte Kategorie wird darum korrekt Surface Web bzw. Visible Web genannt.

Inhalte, die zum Surface Web gehören, sind durch Suchmaschinen für jeden zugänglich. Nur etwa 5 Prozent der Inhalte im Netz gehören in diese Kategorie – manche Schätzungen setzen sogar noch tiefer an. Das Deep Web beschreibt alle Inhalte, die nicht für jeden frei zugänglich sind, sondern beispielsweise ein Passwort benötigen, um darauf zugreifen zu können – Bankkonten, medizinische Informationen, aber auch Mitgliederbereiche bei Onlineshops gehören dazu. Suchmaschinen indexieren diese Inhalte nicht. Für Dark-Web-Inhalte sind die Zugangsbeschränkungen noch strikter – spezielle Browser sind dafür notwendig.

Wozu genau dient das Dark Web?

Charakteristisch für das Dark Web ist, neben dem beschränkten Zugriff, die maximale Anonymität der Nutzer – auf welchen Seiten Sie surfen oder mit wem Sie wo kommunizieren, bleibt für Außenstehende und Suchmaschinen verborgen. Auch Bezahlvorgänge werden dank Kryptowährungen wie Bitcoins komplett anonym abgewickelt.

Grundsätzlich ist es möglich, völlig legale Webangebote auch im Dark Web zu nutzen, sofern eine entsprechende .onion-Variante dafür angelegt wurde. Mehr zum Thema .onion erfahren Sie weiter unten. Ein Anwendungsfall wäre hier, dass Nutzer, die in stark reglementierten Ländern auf Twitter, Facebook und Co. zugreifen möchten, über das Dark Web die Möglichkeit dazu hätten. Journalisten, Gegner von politischen Systemen und Whistleblower nutzen die Anonymität darüber hinaus, um Informationen zu verbreiten und sich zu organisieren. Das Dark Web bietet also durchaus Raum für „positive“ Aktivitäten.

Die Realität sieht jedoch meist anders aus. Der Handel mit gestohlenen Daten und Drogen gehört dabei noch zu den harmloseren Dingen, die über Foren und Marktplätze im Dark Web abgewickelt werden. Schwere Kriminalität, Waffen- und Menschenhandel sind ebenfalls Thema im Dark Web.

Fakt

Ein völlig rechtsfreier Raum ist das Dark Web allerdings nicht. Polizei und Regierungen wissen natürlich von seiner Existenz und den Zugangsmöglichkeiten. Allerdings ist die Strafverfolgung hier ein extrem aufwendiges Unterfangen, so dass nur die ganz großen Deals verfolgt und im besten Fall bestraft werden.

Wie funktioniert der Zugriff auf das Dark Web?

Wer ins Dark Web abtauchen möchte, nutzt dafür in der Regel einen Tor-Browser, der genau wie Google und Co. einfach heruntergeladen werden kann, jedoch anders funktioniert. „Tor“ ist dabei eine Abkürzung für „The Onion Router“ – also „Zwiebel-Router“. Anhand dieses Namens lässt sich die Funktionsweise des zugrundeliegenden Tor-Netzwerks gut beschreiben.

Nutzeranfragen werden, anders als beim herkömmlichen Surfen im Visible Web, nicht einfach direkt an den Server der Zielseite weitergegeben und wieder zurückgeschickt. Stattdessen werden mehrere übereinander gelagerte Netzwerke bzw. Schichten (ähnlich denen einer Zwiebel) genutzt. Für die Übertragung von Daten wird dann ein zufälliger Weg über die verschiedenen Schichten und Knotenpunkte gewählt, die Informationen werden dabei auf mehrere Routen verteilt und erst beim Empfänger wieder zu einem vollständigen Bild bzw. einer Website zusammengesetzt.

Die einzelnen Verbindungen zwischen den Knotenpunkten werden verschlüsselt und verändern sich ständig. Die Nachverfolgung der Daten und die Identifikation von Sender und Empfänger wird so erheblich erschwert. Das spürbare Ergebnis dieser Übertragungsart ist, dass es deutlich länger dauert, bis eine Seite vollständig geladen ist. Nutzer mit einem sehr hohen Sicherheitsbedürfnis kombinieren den Tor-Browser oftmals mit einem VPN-Tunnel.

Die Nutzung eines Tor-Browsers allein bedeutet allerdings noch nicht, dass Sie im Dark Web surfen. Erst wenn Sie auf einer Domain mit der Endung .onion unterwegs sind, nutzen Sie auch tatsächlich das Dark Web. Seiten, die auf .onion enden, können Google und andere herkömmliche Suchmaschinen nicht indexieren. Um im Dark Web eine Seite anzusteuern, müssen Sie entweder die konkrete Adresse kennen, oder Sie nutzen die (oftmals unvollständigen) Suchmaschinen und Verzeichnisse speziell für .onion-Seiten.

Wie gefährlich ist das Dark Web wirklich?

Wie eingangs bereits beschrieben, ist das Dark Web für normale User kein Ort, den es sich lohnt, zu besuchen. Denn auch wenn die Potenziale für sinnvolle Aktivitäten innerhalb maximaler Anonymität gegeben sind, ist es leider dennoch ein Sammelbecken für Kriminelle. Der Großteil der Menschheit kann sich wahrscheinlich nicht mal im Ansatz vorstellen, welche Geschäfte dort abgewickelt werden. Wenn Sie selbst aufgrund der Anonymität mit dem Gedanken spielen, einen Tor-Browser zu nutzen, raten wir Ihnen zu der Nutzung eines VPN-Clients – dieser erfüllt einen ähnlichen Zweck und trägt zur Websicherheit bei.