Alternativen zu MySQL: Diese fünf Datenbanken sind eine Überlegung wert

Die relationale Datenbank MySQL gehört bereits seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten und beliebtesten Lösungen im Segment der Verwaltungssysteme. Zwar sind ihre Einsatzmöglichkeiten sehr vielfältig, wenn Sie aber beispielsweise losgelöst von Tabellenstrukturen agieren möchten, benötigen Sie eine andere Option. Welche Alternativen es zu MySQL gibt, erklären wir Ihnen hier.

Was ist MySQL und welche Alternativen gibt es?

MySQL ist eines der bekanntesten und beliebtesten relationalen Datenbanksysteme der Welt. Die Open-Source-Software wurde 1994 von MySQL AB entwickelt und ist heute von Oracle unter der GNU-Lizenz sowie in einer proprietären Version erhältlich. MySQL speichert strukturierte Daten in Tabellenform und erlaubt eine Abfrage in der verbreiteten Sprache SQL. Die Datenbank gilt als sehr benutzerfreundlich und ist insbesondere für den Umgang mit großen Datenmengen sehr gut geeignet. Trotz ihres relationalen Ansatzes ist die Lösung sehr flexibel und funktioniert auch in Kombination mit NoSQL-Systemen. MySQL überzeugt durch eine hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit und ist mit vielen Systemen, Sprachen und Plattformen kompatibel.

Nicht zuletzt eine große und engagierte Community macht MySQL auch für Neulinge zu einer guten Wahl. Die Datenbank gehört zum LAMP-Stack (Linux, Apache, MySQL und PHP) und wird für zahlreiche Webanwendungen genutzt. Trotzdem gibt es auch Argumente gegen die Datenbank und vor allem ihren relationalen Ansatz. Sie verfügt über keinerlei Sharding-Optionen und ist auch dadurch nicht so gut skalierbar wie andere Systeme. Daten müssen dazu immer in Tabellenform und nach einem festen Schema gespeichert werden. Während das für strukturierte Datensätze sehr übersichtlich und effektiv sein kann, sind für heterogene Datentypen NoSQL-Lösungen oft besser geeignet. Dies sind die besten MySQL-Alternativen.

MongoDB: Das flexible System für große Datenmengen

Wenn Sie für die Arbeit an Ihrem Projekt eine geeignete NoSQL-Lösung benötigen, die flexibler und besser skalierbar als MySQL ist, bietet sich MongoDB an. Das Datenbankmanagementsystem von 2009 arbeitet dokumentenorientiert und verzichtet somit auf starre Schemata. Strukturierte, halbstrukturierte und unstrukturierte Daten werden in binären JSON-Dokumenten gespeichert und in Sammlungen zusammengefasst. MongoDB nutzt Sharding, speichert die Daten also auf verschiedenen Knoten, was die Verfügbarkeit deutlich erhöht und auch der Ausfallsicherheit dient. Die Datenbank wird horizontal skaliert und kann daher mit steigenden Datenvolumen wachsen. Dadurch ist MongoDB die ideale und kostenlose bzw. kostengünstige Wahl für sämtliche Webanwendungen, Content-Management-Systeme oder E-Commerce-Projekte.

Die Vorteile von MongoDB auf einen Blick

  • Optimal für große und steigende Datenvolumen durch horizontale Skalierung
  • Hohe Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit durch Sharding
  • Geeignet für fast alle Arten von Daten
  • Sehr flexibel
  • Kompatibel mit zahlreichen Sprachen, Systemen und Plattformen
  • Flache Lernkurve
  • Einfache Replikation

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es zwischen MongoDB und MySQL gibt, empfehlen wir Ihnen diesen Artikel in unserem Digital Guide.

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DynamoDB: Die benutzerfreundlichste Lösung

Wenn Ihnen Benutzerfreundlichkeit besonders wichtig ist und Sie bereit sind, wichtige Verwaltungsaufgaben abzugeben, ist DynamoDB vielleicht eine geeignete MySQL-Alternative. Die NoSQL-Datenbank wurde von Amazon entwickelt und gehört zum AWS-Portfolio (Amazon Web Services). Die Besonderheit: Das serverlose System wird komplett für Sie verwaltet. Die Überwachung, mögliche Upgrades oder notwendige Skalierungen werden somit für Sie durchgeführt und Sie können sich voll und ganz auf Ihre eigentlichen Kernkompetenzen konzentrieren. DynamoDB ist prinzipiell endlos skalierbar und überzeugt auch durch eine hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeit. Die Kosten der ausfallsicheren und hoch verfügbaren Lösung richten sich nach dem tatsächlichen Ressourcenverbrauch, wodurch auch kleinere Unternehmen profitieren.

Die Vorteile von DynamoDB auf einen Blick

  • Komplett verwaltet und dadurch sehr benutzerfreundlich
  • Sehr gut skalierbar
  • Bezahlung nach Verbrauch
  • Hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeit
  • Hohe Sicherheitsstandards
  • Einbettung in die Amazon Web Services
  • Starke Performance
  • Gute Verfügbarkeit

Firebase: Die ideale Lösung für die Entwicklung von Anwendungen

Auch Firebase ist Teil eines größeren Portfolios. Die Datenbank gehört zu einer Entwicklungsplattform, die 2014 von Google übernommen und ausgebaut wurde. Mittlerweile sind 18 teils kostenpflichtige Produkte in diesem Paket enthalten. Insbesondere für die Entwicklung von Webanwendungen und für mobile Apps ist Firebase gut geeignet. Dabei greift das Datenbankmanagementsystem auf zahlreiche Google-Dienste zurück und profitiert zum Beispiel im SEO-Bereich von der Marktmacht des Tech-Giganten. Auch darüber hinaus hat Firebase allerdings zahlreiche Vorteile. Das System zeichnet sich durch eine starke Performance und niedrige Latenzen aus. Bei Projekten, für die Analysen in Echtzeit benötigt werden, glänzt die hochverfügbare und ausfallsichere Datenbank.

Die Vorteile von Firebase auf einen Blick

  • Hohe Geschwindigkeiten
  • Sehr ausfallsicher
  • Komplette Entwicklungsplattform mit 18 Diensten
  • Gute Einbindung in das Google-Ökosystem
  • Gelungene Cloud-Anbindung
  • Schneller und kompetenter Support
  • Ideal für mobile Apps
  • Plattformübergreifend und kompatibel

Redis: Die schnellste Alternative zu MySQL

Wenn Sie auf der Suche nach einer NoSQL-Lösung sind, die insbesondere durch geringe Reaktionszeiten überzeugen kann, ist der REmote DIctionary Server – kurz Redis – eine gute Wahl. Das Open-Source-System hinterlegt Daten direkt im Arbeitsspeicher und kann dadurch in Echtzeit agieren. So sind Latenzen von unter einer Millisekunde möglich, was die Open-Source-Datenbank deutlich schneller als die Alternative MySQL macht. Redis arbeitet plattformübergreifend und verzichtet auf eine eigene Abfragesprache. Es kann horizontal und vertikal skaliert werden und zahlreiche unterschiedliche Datentypen bearbeiten. Die Datenbank wird insbesondere für Analysen in Echtzeit, Verwaltungsaufgaben und Nachrichtenübermittlung genutzt und gilt in diesen Bereichen als eine der beliebtesten Optionen.

Die Vorteile von Redis auf einen Blick

  • Open Source
  • Unübertroffene Geschwindigkeit durch Speicherung direkt im Arbeitsspeicher
  • Analysen in Echtzeit und Reaktionen unter einer Millisekunde
  • Horizontal und vertikal skalierbar
  • Hohe Benutzerfreundlichkeit
  • Beliebtes System mit umfangreicher Dokumentation
  • Flexible Datenverarbeitung
  • Hohe Kompatibilität mit unterschiedlichen Sprachen, Plattformen und Systemen

PostgreSQL: Die stabile objektrelationale Datenbank

Doch auch im Segment der relationalen Datenbanken gibt es gute und empfehlenswerte Alternativen zu MySQL. Ein besonders starker Konkurrent ist PostgreSQL, das auf Programme aus den 1980er Jahren zurückgeht. Unter dem heutigen Namen wurde das objektrelationale Datenbankmanagementsystem 1996 erstmals veröffentlicht. Heute ist die Open-Source-Lösung als besonders zuverlässig bekannt und kann mit einer starken Performance überzeugen. Durch eine Erweiterung der klassischen SQL-Sprache kann die Skalierung mit PostgreSQL noch zielgerichteter durchgeführt werden. Dazu gibt es zahlreiche Erweiterungen, mit denen Sie das System noch besser auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden können. Möchten Sie Daten in Tabellenform speichern, ist PostgreSQL eine überzeugende Wahl.

Die Vorteile von PostgreSQL auf einen Blick

  • Open Source
  • Sehr robust und sicher
  • Starke Performance
  • Viele Erweiterungen
  • Viele Skalierungsoptionen
  • Engagierte Community
  • Hohe Flexibilität
  • Viele Schnittstellen
  • Vielseitig einsetzbar

Alles, was Sie zu PostgreSQL wissen müssen, erfahren Sie in unserem Digital Guide.