MySQL vs. MongoDB

Der Vergleich MongoDB vs. MySQL endet unentschieden. MySQL überzeugt durch eine starke Sicherheitsarchitektur und hohe Benutzerfreundlichkeit, MongoDB ist hingegen deutlich flexibler.

Beide Systeme im Kurzporträt

Datenbankmanagementsysteme sind für die meisten Webprojekte von allergrößter Bedeutung. Dabei war MySQL lange Zeit das Nonplusultra. Mittlerweile gibt es allerdings einige Konkurrenten, die von immer mehr Nutzerinnen und Nutzern bevorzugt werden. Während MariaDB im Vergleich zu MySQL immer noch viele Gemeinsamkeiten aufweist, gibt es auch Alternativen, die einen ganz anderen Weg wählen. Zu nennen ist hier vor allem MongoDB. Das stellt allerdings gerade Neulinge vor die Frage, welche der beiden Datenbanken nun für ihre Zwecke am besten geeignet ist. Vor dem Vergleich MySQL vs. MongoDB stellen wir die beiden Kontrahenten kurz vor.

MySQL

MySQL ist der „Oldie“ unter den aktuellen Datenbankverwaltungssystemen. Bereits seit 1995 gibt es die Software, die zunächst von MySQL AB entwickelt wurde und heute von der Oracle Corporation vertrieben wird. MySQL ist Open Source und wird als relationales Datenbankverwaltungssystem (RDBMS) vornehmlich für die Datenspeicherung von Webservices verwendet. Große Unternehmen wie Meta, Twitter oder YouTube setzen ganz oder teilweise auf MySQL, das zusätzlich in zahlreichen Produkten eingebettet wird. Die Software läuft u. a. auf Linux, macOS und Windows und hat sich zur Default-Lösung für Datenbanken entwickelt. Der Name setzt sich aus „My“ und „Structured Query Language“ zusammen.

MongoDB

MongoDB ist zwar um einiges jünger als MySQL, konnte sich seit der Erstveröffentlichung 2009 allerdings eine treue Anhängerschaft aufbauen. Das Datenbanksystem wird von MongoDB, Inc. entwickelt, die zunächst unter dem Namen 10gen firmierte. Die Software wird in C++ geschrieben und arbeitet dokumentorientiert. MongoDB versteht sich als NoSQL-System, wobei das „No“ in diesem Fall für „not only“ steht. Die Besonderheit einer solchen nichtrelationalen Methode ist vor allem ihre große Skalierbarkeit, die auch MongoDB auszeichnet. Der ungewöhnliche Name setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „huMONGOus“ und „DataBase“. Auch MongoDB ist Open Source.

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MySQL vs. MongoDB: Die Gemeinsamkeiten

Vergleicht man beide Systeme, fällt auf, dass beide Systeme Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten haben. Bevor wir uns also den teils bedeutenden Unterschieden widmen, lohnt sich ein Blick auf die Punkte, die beide Kontrahenten verbinden.

  • Einsatzzweck: So sehr sich MySQL und MongoDB auch voneinander unterscheiden, im Kern werden sie mit einem ähnlichen Ziel eingesetzt. Beide fungieren als Managementsysteme für Datenbanken und werden insbesondere bei der Arbeit mit Webprojekten verwendet.
  • Betriebssysteme: Beide Systeme können auf und mit allen gängigen Betriebssystemen eingesetzt werden.
  • Open Source: Das Duell MySQL vs. MongoDB wird nicht über das Geld entschieden. Beide Systeme sind kostenlos und quelloffen. Dadurch lassen sie sich theoretisch beliebig weiterentwickeln und anpassen.
  • Community und Dokumentation: Dafür verfügen beide Anbieter über eine große und enthusiastische Community. Bei Fragen und Problemen finden Nutzerinnen und Nutzer schnell Hilfe und Antworten. Außerdem sind beide Systeme hervorragend dokumentiert, sodass viele Unklarheiten auch ganz bequem selbst beseitigt werden können.
  • Lernkurve: Da beide Optionen logisch aufgebaut sind, ist es in beiden Fällen relativ einfach, die Eigenheiten und den Aufbau zu verstehen. Ob Sie also MySQL lernen möchten oder auf ein praktisches MongoDB-Tutorial zurückgreifen: Die Lernerfolge stellen sich in beiden Fällen schnell ein.

MongoDB vs. MySQL: Die größten Unterschiede

Während beide Systeme also durchaus ein paar Gemeinsamkeiten haben, überwiegen im Detail die Unterschiede deutlich. So grenzen sich MongoDB und MySQL im direkten Vergleich voneinander ab:

Funktionsweise

Der wohl größte und offensichtlichste Unterschied ist bei der Funktionsweise zu finden. MySQL wählt einen relationalen Ansatz. Dabei werden sämtliche Daten in Tabellen gespeichert, die Spalten und Zeilen enthalten. Durch einen Schlüssel werden diese dann bei einer Abfrage miteinander verknüpft. Im Gegensatz dazu ist MongoDB ein objekt- oder dokumentorientiertes System. Daten werden dabei im BSON-Format gespeichert, das JSON (JavaScript Object Notation) ähnelt. Diese können dann in sogenannten Collections beliebig zusammengefasst werden. Im Vergleich MySQL vs. MongoDB unterliegen die Dokumente keinem festen Schema, während die Tabellen immer identisch aufgebaut sind.

Auch die Abfrage ist bei MySQL und MongoDB unterschiedlich geregelt. Während MySQL komplett auf SQL als Abfragesprache setzt und für die Arbeit mit anderen Tabellen die Join-Funktion zur Datenbeschaffung nutzt, wählt MongoDB einen anderen Ansatz. MQL (Mongo Query Language) ist eine eigene Sprache, die für die Verarbeitung der Daten zuständig ist. Diese bietet zahlreiche CRUD-Funktionen (Create, Read, Update, Delete).

Architektur

Auch bei der Architektur zeigen sich große Unterschiede. Das NoSQL-Modell folgt einer Nexus-Architektur und ist dadurch vergleichsweise flexibel. MySQL setzt hingegen auf eine klassische Client-Server-Architektur und punktet dadurch mit einer optimierten Speicherleistung.

Flexibilität

Durch die oben erwähnten Punkte zeigt sich bereits, dass die jüngere Lösung im Duell MongoDB vs. MySQL deutlich flexibler nutzbar ist. Dieses Ziel war einer der Hauptgründe für die Entwicklung der NoSQL-Lösung. Schemata und Designs können problemlos, schnell und ohne Ausfallzeiten geändert werden. MySQL setzt hingegen auf ein festes Schema, dem sämtliche Tabellen unterliegen. Eine Änderung ist nicht ohne weiteres möglich. Ähnlich sieht es bei der Skalierbarkeit aus: Auch hier ist MySQL vergleichsweise festgelegt; lediglich eine vertikale Skalierung ist möglich. MongoDB ist hingegen sehr flexibel und bietet horizontale Skalierungsmöglichkeiten.

Geschwindigkeit

Die Flexibilität und der freie Ansatz führen dazu, dass MongoDB schneller als MySQL ist. Anfragen können dabei umgehend beantwortet und bearbeitet werden. MySQL ist durch die feste Tabellenstruktur beim Umgang mit großen Datenmengen hingegen etwas langsamer.

Sicherheit

Die vergleichsweise starren Strukturen sorgen dafür, dass MySQL als die deutlich sicherere Variante gilt. Bei MongoDB können Sicherheitsprobleme auftreten, wenn Fehler beim Etablieren einer Struktur gemacht werden.

MySQL vs. MongoDB: Vor- und Nachteile

Falls Sie vor der Frage stehen, auf welches Datenmanagementsystem Sie in Zukunft setzen möchten, hilft ein Blick auf die jeweiligen Vor- und Nachteile.

Vor- und Nachteile von MySQL

Vorteile:

  • Vielseitigkeit: MySQL ist kompatibel mit zahlreichen Plattformen, Netzwerken und Systemen und eignet sich für verschiedene Formen und Größen.
  • Sicherheit: Durch Sicherheitsfeatures wie SSL und feste Strukturen ist MySQL sehr gut geschützt.
  • Benutzerfreundlichkeit: MySQL ist sehr benutzerfreundlich, leicht zu erlernen und sehr gut dokumentiert.
  • Speicher-Engine: Durch eine praktische Speicher-Engine können Sie Tabellen identifizieren, die Sie besonders häufig nutzen.

Nachteile:

  • Flexibilität: MySQL ist deutlich statischer als MongoDB.
  • Abhängigkeit: Das System ist abhängig von SQL und bietet keine Alternativen.
  • Integrationen: MySQL unterstützt keine Java- oder Python-Integrationen.

Vor- und Nachteile von MongoDB

Vorteile:

  • Flexibilität: MongoDB ist sehr flexibel, skalierbar und daher für zahlreiche Aufgaben nutzbar.
  • Replikation: Daten können schnell und einfach repliziert werden. Dies ist auch unter Sicherheitsaspekten vorteilhaft.
  • Speicherung: Auch Daten mit unterschiedlichen Größen und Formaten können ohne negative Auswirkungen gespeichert werden.
  • Benutzerfreundlichkeit: MongoDB ist einfach zu erlernen und sehr logisch aufgebaut.

Nachteile:

  • Speicherverbrauch: Der Speicherverbrauch von MongoDB ist vergleichsweise hoch.
  • Stored Procedures: Eine etablierte Logik kann nicht automatisch auf Datenbanken implementiert werden.

Fazit: Wann ist welches System empfehlenswert?

Das Duell MySQL vs. MongoDB hat also keinen Gewinner. Beide Systeme eignen sich hervorragend für Datenbanken jeder Art. So kommt es am Ende darauf an, welche Anforderungen Ihr Anwendungsfall mit sich bringt. MySQL ist zu Beginn etwas leichter zu bedienen und eignet sich vor allem für Projekte, die einer festen Struktur folgen bzw. nicht skaliert werden müssen. Auch beim Umgang mit besonders sensiblen Daten ist die starke Sicherheitsarchitektur ein großer Vorteil.

Wenn Sie eine hohe Skalierbarkeit und eine höhere Grundgeschwindigkeit benötigen, bietet sich MongoDB an. Mit beiden Datenbanksystemen erhalten Sie eine sehr gute Lösung. Hier sehen Sie deren Eigenschaften noch einmal auf einen Blick:

MySQL

MongoDB

Funktionsweise

Relationales Datenbanksystem

NoSQL-Datenbanksystem

Open Source

Ja

Ja

Betriebssysteme

Linux, macOS, Windows etc.

Linux, macOS, Windows etc.

Implementierungssprache

C, C++

C++

Struktur

Tabellen

Dokumente

Abfragesprache

SQL

MQL

Flexibilität

Weniger flexibel

Hohe Flexibilität