Es lässt sich nicht gänzlich verhindern, dass der digitale Fingerabdruck Ihres Internetbrowsers ermittelt wird – die beim passiven Fingerprinting automatisch übertragenen Merkmale im HTTP-Header erhält der Betreiber des Webservers in jedem Fall. Sie können jedoch versuchen, den Wiedererkennungswert Ihres Clients so gering wie möglich zu halten, damit der Fingerabdruck nicht einzigartig und somit für das Tracking nicht zu gebrauchen ist. Die einfachste Lösung ist dabei der Einsatz einer Browser-Erweiterung, die aktive Inhalte wie JavaScript-, Flash oder Silverlight-Anwendungen automatisch blockiert, wodurch diese logischerweise auch keine Informationen an den Server weitergeben können.
Diese Plug-ins, zu denen beispielsweise NoScript für Firefox oder ScriptBlock für Chrome zählen, sind nebenbei auch der optimale Schutz gegen das immer häufiger eingesetzte Canvas-Fingerprinting. Diese Unterart des Browser-Fingerprintings versucht, den Client gezielt durch den Einsatz von Canvas-Elementen zu tracken. Dabei wird der Umstand genutzt, dass das Rendering von Text in diesen Elementen je nach Betriebssystem, Browser, Grafikkarte, Treiber und Fonts stark variiert.
Wenn Sie solche Plug-ins aktivieren, müssen Sie allerdings damit rechnen, dass bestimmte Webservices oder zumindest einzelne Inhalte nicht mehr funktionieren. Zwar erlauben die Erweiterungen, Inhalte oder Websites gezielt auf Filterlisten zu setzen, um die Skript-Blockierung auszusetzen – dies ist jedoch wenig hilfreich, wenn man sich als Nutzer unsicher ist, ob der Anbieter vertrauenswürdig ist oder nicht. Zudem ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass auch die Nutzung eines solchen Blockers ein Merkmal darstellt, das direkt für die Spezifizierung des digitalen Fingerabdrucks verwendet werden kann.
Abseits der Skript-Blocker-Lösung bleibt Ihnen im Grunde genommen nur übrig, auf Individualisierungen von System und Browser zu verzichten. Entscheiden Sie sich für einen häufig genutzten Browser (in Deutschland z. B. Firefox) und greifen Sie möglichst auf die Standardeinstellungen zurück. Gleiches gilt natürlich auch für das verwendete Betriebssystem. Verzichten Sie darüber hinaus auf zusätzliche Erweiterungen für Ihren Client, haben Sie gute Chancen, dass Sie keinen einzigartigen Fingerabdruck erzeugen und gut gegen Trackingverfahren gewappnet sind. Als Smartphone-Nutzer sind Sie unterdessen, insbesondere mit älteren Modellen, noch weitestgehend sicher – dank der Tatsache, dass bei Smartphones aktuell nur wenige Individualisierungsmöglichkeiten für Browser und System bestehen.