Was ist ein Meme? Definition, Wirkung, Anwendung

Das Meme ist eine der populärsten Formen des sogenannten Snackable Content – also jener Flut lustiger Bilder, GIFs oder Videosequenzen, die täglich in den Social-Media-Feeds auf die Nutzer einströmt. Dabei geht es in erster Linie darum, den Konsumenten eine eindeutige, schnell erfassbare Botschaft oder Information zu liefern, die so unterhaltsam ist, dass sie weiterverbreitet wird und im Optimalfall als Referenz für immer neue Kreationen dient.

Woher kommt der Begriff „Meme“ und was bedeutet er?

Meme (Mehrzahl: Memes) kommt aus dem Englischen und wird Miem [miːm] ausgesprochen. Im Deutschen nutzte man ursprünglich als Entsprechung das Wort Mem, in der Mehrzahl Meme. Um zu verstehen, was damit zu Beginn gemeint ist, müssen Sie wissen, dass der Begriff in den 1970er-Jahren vom englischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins entwickelt wurde, um zu beschreiben, wie sich Informationen (und damit im weiteren Sinne Ideen und Verhaltensmuster) verbreiten. Die Memtheorie ist umstritten und hat mit dem heutigen Internetphänomen nur insofern zu tun, dass sich der Begriff Meme gut eignet, um die virale Verbreitung von Internetinhalten zu beschreiben.

So viel zum theoretischen Hintergrund, doch was ist ein Meme heute im alltäglichen Sprachgebrauch? Hier beschreibt der Begriff eine Kombination von Bild und Text, durch die eine unerwartete, witzige Aussage entsteht. Je origineller diese Botschaft ist, umso schneller verbreitet sich das Meme, weil in kürzester Zeit immer mehr Nutzer den Beitrag in sozialen Netzwerken, Chatgruppen oder per E-Mail teilen. Aufgrund der überraschenden, schnell zu erfassenden Pointe und der leichten Möglichkeit zur Weitergabe gehen viele Memes viral und sie sind deshalb auch für Virales Marketing bzw. Guerilla-Marketing interessant.

Welche Arten von Memes gibt es?

Um ein Meme zu kreieren, werden unterschiedlichste Bilder (z.B. bekannter Filmszenen, berühmter Persönlichkeiten oder auch private Schnappschüsse) mit einem kurzen Text versehen. Diese Bilder können aus bekannten Filmen oder Serien stammen, berühmte Persönlichkeiten und Ereignisse zeigen oder private Schnappschüsse sein. Komplett wird das Meme erst durch den Text, der das Bild in einen völlig unerwarteten Kontext setzt. Auch der Text kann ein bekanntes Zitat oder eine Eigenkreation sein. Wichtig ist lediglich, dass eine Spannung zwischen Bild und Text entsteht. Je nach Wirkung dieser Spannung lassen sich Memes grob in folgende Gruppen einteilen:

  • humoristisch: Das Meme dient ausschließlich der Unterhaltung. Dabei geht es entweder darum, sich über bestimmte Personen oder Ereignisse lustig zu machen oder das eigene Leben selbstironisch zu kommentieren.
  • satirisch: Das Meme wird genutzt, um gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Missstände aufzudecken und zu kritisieren.

Welche Faktoren machen ein Meme erfolgreich?

Wie alle Internetphänomene sind auch Memes schnelllebig – was heute tausendfach geteilt und belacht wird, kann morgen schon nur noch ein müdes Gähnen hervorrufen. Ein erfolgreiches Meme sichert sich (zumindest für eine bestimmte Zeitspanne) einen Platz im popkulturellen Gedächtnis, indem es immer wieder als Referenz für neu erstellte Inhalte dient.

Es gibt kein Geheimrezept dafür, wie ein Meme erfolgreich wird, doch einige Faktoren haben viele der erfolgreichen Memes gemeinsam. Dazu gehört zum Beispiel die Verwendung von Bildern aus erfolgreichen Filmen und TV-Serien, die vielen Nutzern bekannt sind. Die ausgewählten Szenen oder Charaktere stehen für eine bestimmte Eigenschaft, ein besonderes Ereignis oder vermitteln ein bestimmtes Gefühl. Dazu zählen zum Beispiel Leonardo DiCaprio, der dem Zuschauer als Jay Gatsby gönnerhaft und größenwahnsinnig zugleich mit einem Champagnerglas zuprostet oder Bart Simpson, der wieder einmal die Tafel mit Verhaltensregeln beschriften muss. Die Beschriftung kann die bekannten Szenen entweder unterstützen oder im krassen Kontrast zu ihnen stehen. Wichtig ist, dass der Text originell ist und für ein Überraschungsmoment sorgt. Je stärker die Nutzer auf das Meme reagieren, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie sich bei einer passenden Gelegenheit daran erinnern und es weiterschicken.

Tipp

Wenn Sie ein Gefühl dafür bekommen wollen, was ein gutes Meme ausmacht und wie komische oder politische Inhalte erfolgreich in Memes übersetzt werden, schauen Sie sich auf den Plattformen Reddit oder 9GAG um. Dort finden Sie Memes zu den unterschiedlichsten Themenbereichen.

Memes ganz einfach selbst erstellen

Falls Sie sich nun direkt an die Arbeit machen und ihre eigenen Memes erstellen wollen, können Sie im Prinzip jedes Bildbearbeitungsprogramm nutzen. Doch es geht sogar noch einfacher: Sowohl für Android als auch iOS gibt es unzählige Apps, mit denen Sie bekannte Vorlagen oder eigene Schnappschüsse in witzige Memes verwandeln können. Wir haben die Top 5 für Sie zusammengestellt:

  1. GATM Meme Generator: Diese App überzeugt mit täglich aktualisierten Vorlagen, zahlreichen Features zur Bildbearbeitung und einer praktischen Live-Vorschau während der Bearbeitung. In der kostenpflichtigen Version können Sie Memes ohne Wasserzeichen abspeichern.
     
  2. 9GAG: Zu einer der bekanntesten Meme-Websites gibt es natürlich auch eine App, um den entsprechenden Content zu erstellen. Die Stärke von 9GAG ist die riesige Community, in der Sie leicht Inspiration finden und Ihre neuesten Kreationen direkt teilen können.
     
  3. Meme Generator: In dieser App werden Memes und Vorlagen in übersichtliche, zuverlässig filterbare Kategorien eingeteilt. Mit zahlreiche Bearbeitungsoptionen, Farbschemata und Schriftarten verleihen Sie Ihren Memes einen individuellen Stil. Ein besonderer Pluspunkt ist das Abspeichern ohne Wasserzeichen.
     
  4. Mematic: Die kostenfreie Version der App stellt Ihnen eine große Anzahl bekannter Vorlagen zur Auswahl. Die Bedienung ist intuitiv und unkompliziert. Andere Schriftarten und -farben sind allerdings nur in der Bezahlvariante verfügbar.
     
  5. Meme Factory: Mit dieser App können Sie nicht nur Bilder, sondern auch Videos verwenden, um damit Memes und GIFs zu erstellen. Dazu stehen Templates und User-Uploads als Vorlagen zur Verfügung.

All diese Apps funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Sie wählen eine Vorlage aus oder laden ein privates Foto hoch, um es dann wie gewünscht zu bearbeiten, und mit einem witzigen Text zu versehen. Sobald es gespeichert ist, können Sie das Foto direkt aus der App heraus auf Ihren Social-Media-Kanälen teilen.

Welche Rolle spielt das Meme im Onlinemarketing?

Mit seinem Potenzial zur viralen Verbreitung ist das Meme natürlich auch für das Onlinemarketing und hier vor allem für den Bereich Social-Media-Marketing von Bedeutung. Natürlich wird kein Marketing-Team eine Kampagne allein auf Memes aufbauen, dazu ist der Erfolg viel zu schwer abzuschätzen, doch sie können sehr hilfreich dabei sein, das Storytelling einer Kampagne zu unterstützen.

Allerdings ist Vorsicht geboten, denn die Netzgemeinde ist kritisch und wenn sich ein Unternehmen zu offensichtlich bemüht, viralen Content zu erzeugen, wird es gnadenlos mit Spott und Ablehnung bestraft. Bleiben Sie deshalb unbedingt den Werten und Grundsätzen Ihres Unternehmens treu und versuchen Sie in erster Linie die Emotionen Ihrer Zielgruppe anzusprechen, anstatt vorschnell dem neuesten Internet-Trend zu folgen.

Fazit

Klug entworfen und richtig eingesetzt, kann ein Meme die Sichtbarkeit einer Marke oder die Reichweite einer Kampagne deutlich erhöhen. Allerdings ist es wichtig, dass Bildsprache und Textinhalt zum Unternehmen passen, sonst wird eine virale Verbreitung im schlimmsten Fall zum Bumerang, der dem Firmenimage eher schadet als nutzt.