Was ist Spyware, wie kann sie erkannt und entfernt werden?
Die Abgrenzung zwischen Adware und Spyware ist meist nicht ganz klar und die Übergänge können fließend sein – in der Regel geht Spyware jedoch deutlich aggressiver und getarnter vor. Während Adware meist in der App- und Programmübersicht auftaucht und hier deinstalliert werden kann, agiert Spyware verdeckt und im Hintergrund. Auch die Aufzeichnung der Tastatureingaben durch Keylogger fällt unter diesen Überbegriff: Auf diese Weise sollen PINs, Passwörter, Mailadressen oder andere sensible Daten ausgespäht werden. Sie bemerken diese Schadsoftware meist, wenn der Virenscanner oder die Firewall Alarm schlagen. Geschieht dies nicht, weil Sie beispielsweise den Virenscanner nicht aktualisiert haben oder gar keiner installiert ist, bemerken Sie den Eindringling erst, wenn der Rechner schlagartig ungewohnt langsam arbeitet.
Bei Verdacht können Sie im Task-Manager (Strg+Alt+Entf drücken und „Task-Manager starten“ auswählen) die CPU-Auslastung überprüfen und unerwünschte Prozesse recherchieren. Einige Trojaner tarnen sich als vermeintlich bekannte Prozesse. Ist beispielsweise der Browser gar nicht geöffnet, wird in der Übersicht aktiver Prozesse aber trotzdem angezeigt, könnte ein Spionage-Trojaner am Werk sein. Ebenso können Sie unter dem Reiter „Netzwerk“ einen Überblick über die Netzwerkauslastung gewinnen. Zeigen sich hier unübliche Aktivitäten, könnte dies ebenfalls ein Indiz für aktive Schnüffel-Software sein.
Auch hier gilt als wichtigste Schutzmaßnahme die Aktualisierung bzw. die Installation einer Antiviren-Software. Die Programme erkennen Schadsoftware und machen sie unschädlich. Dabei gilt: Selbst ein Gratis-Virenschutz ist besser als gar keiner! Neben dem bereits erwähnten AdwCleaner bieten sich z. B. folgende Programme für Windows-Systeme an, von denen es jeweils auch kostenlose Versionen gibt:
- Antivir: Avira Free Antivirus
- Malwarebytes Anti-Malware
Wie bei der Entfernung von Ransomware können in besonders hartnäckigen Fällen – wenn die Desinfektion des Rechners nicht mehr über die Funktionen des Betriebssystems und einer installierten Antiviren-Software möglich ist – auch Rettungs-CDs helfen. Ein Beispiel dafür ist die Kaspersky Rescue Disk. Diese lässt über die Supportseite des Herstellers herunterladen. Anschließend müssen Sie aus der heruntergeladenen ISO-Abbilddatei eine CD oder DVD brennen. Dafür können Sie ein Brennprogramm Ihrer Wahl verwenden (beispielsweise Nero Burning ROM). Jetzt müssen sie nur noch im BIOS („basic input/output system“) die Boot-Reihenfolge ändern und bestimmen, dass der Rechner beim nächsten Neustart von CD bzw. DVD booten soll.
In das BIOS gelangen sie – je nachdem, welches Mainboard im Rechner verbaut ist – über eine der Funktionstasten; die richtige zeigt der Rechner beim Hochfahren an. Im BIOS können Sie die entsprechenden Einstellungen im Menüpunkt „Boot“ vornehmen. Speichern Sie, starten Sie den Rechner neu und drücken Sie eine beliebige Taste, wenn eine Anzeige Sie dazu auffordert. Sie können beim Booten nun zwischen einer reinen Textdarstellung des Rettungsprogramms und einer Grafikoberfläche wählen und anschließend den Rechner nach Schadsoftware aller Art durchsuchen und bereinigen.