„Reboot and select proper boot device“ – so beheben Sie den Fehler

Eine einfache Übersetzung der englischen Fehlermeldung sagt eigentlich schon, was zu tun ist: Starten Sie den PC neu und wählen Sie das richtige Startgerät. Doch wie geht man dabei am besten vor?

Die Fehlermeldung „reboot and select proper boot device“ auf dem schwarzen Bildschirm, noch bevor Windows startet, hat meistens eine der folgenden Ursachen:

  • Im BIOS ist eine falsche Festplatte ausgewählt.
  • Der Windows-Bootmanager funktioniert nicht richtig oder erkennt die Festplatte nicht.
  • Die Festplatte hat einen Hardware-Fehler.

Als erstes gilt es, die Fehlerursache einzugrenzen. In den meisten Fällen lässt sich der Fehler reparieren.

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Fehlerursache: Im BIOS ist eine falsche Festplatte ausgewählt

Oft ist nur eine schwache BIOS-Batterie oder eine falsche Einstellung im BIOS dafür verantwortlich, dass die Festplatte nicht erkannt wird und deshalb der PC nicht mehr startet.

Fakt

Das BIOS (Basic Input Output System) ist die einzige fest installierte Software auf dem PC. Dieser Speicherbaustein enthält ein Programm, das die wichtigsten Hardware-Komponenten erkennt und den Start des Betriebssystems von der Festplatte, einer CD-ROM, DVD oder einem USB-Stick ermöglicht.

  1. Um im BIOS Änderungen vornehmen zu können, müssen Sie während des Bootens mit einer bestimmten Taste das BIOS-Setup aufrufen. Bei den allermeisten Computern drücken Sie die Taste [Entf] oder auch [F2], wenn auf dem Bildschirm ganz am Anfang die entsprechende Aufforderung erscheint.
  2. Im BIOS-Setup finden Sie die Option, BIOS auf Standardeinstellungen zurückzustellen, was in den meisten Fällen schon ausreicht.
  3. Sollte dies nicht helfen, prüfen Sie die im BIOS eingetragenen Festplatten. Normalerweise bootet ein PC von der ersten Festplatte aus. Im BIOS-Setup können Sie die Reihenfolge einstellen, in der die Laufwerke nach einem Bootblock durchsucht werden sollen. „Reboot and select proper boot device“ oder auch die ähnliche Fehlermeldung „OS not found“ kann also auch einfach nur heißen: Auf dem Laufwerk, von dem der PC zuerst booten möchte, ist kein Betriebssystem installiert.
  4. BIOS erkennt die angeschlossene Festplatte automatisch und trägt die passenden Hardware-Parameter ein, was auch in den allermeisten Fällen problemlos funktioniert. Falls nicht, erkennt man das daran, dass die Festplatte im BIOS mit einer offensichtlich falschen Größe angezeigt und in Windows gar nicht gefunden wird. Die meisten BIOS-Varianten bieten einen sogenannten Custom Type auf der Festplatte an, bei dem sich die Hardware-Parameter frei eintragen lassen. Wenn Sie diese nicht direkt auf der Festplatte finden, helfen die Datenblätter der Hersteller weiter.
  5. Bei einigen BIOS-Varianten hilft es auch, die Systemfestplatte als Standard-Bootlaufwerk einzustellen und das optional angezeigte Bootmenü abzuschalten.
  6. Speichern Sie nach der Änderung die BIOS-Einstellungen, meist mit der Taste [F10], und starten Sie den PC neu.

Fehlerursache: Der Windows-Bootmanager funktioniert nicht richtig

Wenn das BIOS richtig eingestellt ist und der PC beim Start trotzdem noch den Fehler „reboot and select proper boot device“ anzeigt, kann die Windows-Systemreparatur helfen, den Bootmanager zu reparieren.

  1. Da bei dieser Art von Fehler der Bootmanager von Windows 10 nicht mehr gefunden wird, starten Sie mit einer Windows-Installations-DVD oder einem bootfähigen USB-Stick, auf dem die Windows-Installationsdateien gespeichert sind. Das Startmenü dieser Installationsmedien enthält für solche Fälle erweiterte Startoptionen, die eine Reparatur des Betriebssystems oder eine Rettung der Daten ermöglichen.
  2. Wählen Sie zunächst die Sprache Deutsch und klicken Sie auf der nächsten Seite des Installationsprogramms auf „Computerreparaturoptionen“, da Sie Windows nicht komplett neu installieren möchten.
  3. Klicken Sie auf dem nächsten Bildschirm auf „Weitere Optionen auswählen“ und „Problembehandlung“. Diese hilft auch bei anderen Fehlermeldungen, wenn Windows nicht mehr startet.
  4. Die Problembehandlung führt zu einem weiteren Auswahlbildschirm, auf dem Sie den PC auf die Originaleinstellungen zurücksetzen können. Das ist nur dann nötig, wenn alle anderen Reparaturmethoden nicht weiterhelfen.
  5. Über „Erweiterte Optionen“ erreichen Sie weitere Funktionen zur Systemreparatur, mit denen Sie ein beschädigtes Windows-System in vielen Fällen wieder zum Laufen bringen.
  6. Sollte der Bootblock auf der Festplatte die Ursache dafür sein, dass Windows nicht startet – dies ist übrigens eine sehr häufige Ursache –, hilft die „Starthilfe“ weiter.

Lassen Sie die Starthilfe durchlaufen, was einige Minuten dauern kann, und wählen Sie danach in den Reparaturoptionen einen Neustart. Nehmen Sie die Windows-DVD aus dem Laufwerk oder trennen Sie den USB-Stick und starten danach den PC neu.

Wenn die Starthilfe das Problem „reboot and select proper boot device“ nicht lösen kann

Nicht immer kann die Starthilfe dieses Problem lösen. In solchen Fällen schreiben Sie den Bootblock selbst neu auf die Festplatte. Diese Methode funktionierte auch schon bei Windows 8.1 und Windows 7.

  1. Starten Sie das System auch bei dieser Methode mit einer Windows-Installations-DVD. Wählen Sie die Sprache Deutsch und klicken Sie auf der nächsten Seite des Installationsprogramms auf „Computerreparaturoptionen“.
  2. Wählen Sie auf dem nächsten Bildschirm „Weitere Optionen auswählen“ -> „Problembehandlung“ -> „Erweiterte Optionen“ -> „Eingabeaufforderung“.
  3. Geben Sie nun Folgendes ein: bootrec /fixmbr
  4. Dieser Befehl schreibt einen neuen Master-Boot-Record auf die Festplatte. Geben Sie anschließend ein: bootrec /fixboot
  5. Dieser Befehl schreibt den Bootsektor neu und ersetzt damit einen möglicherweise durch eine ältere Windows-Version überschriebenen Bootmanager.
  6. Verlassen Sie die Eingabeaufforderung mit exit und wählen Sie in den Reparaturoptionen einen Neustart. Starten Sie dieses Mal wieder von der Festplatte und nicht von der Windows-DVD aus.

Fehlerursache: Die Festplatte hat einen Hardware-Fehler

Hardware-Fehler auf der Festplatte hören sich dramatischer an, als sie manchmal sind. In vielen Fällen sind lediglich die Anschlusskabel defekt. Fast alle aktuellen PCs verwenden die SATA-Schnittstelle zum Anschluss der Festplatten. Die dabei benutzten Kabel sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Die winzigen Kontakte der Anschlüsse verstauben oder korrodieren mit der Zeit, und schon der kleinste Knick im Kabel kann dazu führen, dass die angeschlossene Festplatte nicht mehr erkannt wird.

  1. Trennen Sie die Stromversorgung des PCs. Ziehen Sie dann das SATA-Kabel von Festplatte und Motherboard ab und reinigen Sie die Kontakte mit einem fusselfreien Alkoholreinigungstuch. Schließen Sie sie danach wieder an und booten Sie den PC neu. Oft ist das schon die Lösung. Alternativ können Sie ein anderes SATA-Kabel ausprobieren.
  2. Können Sie die SATA-Kabel als Fehlerursache ausschließen, bauen Sie die Festplatte bei ausgeschaltetem PC aus und testen Sie diese in einem anderen PC. Eine Festplatte, deren Bootsektor einen Hardware-Defekt hat, muss noch lange nicht unbrauchbar sein.
  3. Nachdem Sie die Festplatte im anderen PC als zweites Laufwerk eingebaut haben, müssen Sie zunächst im BIOS die Bootreihenfolge so festlegen, dass dieser PC weiterhin von seiner funktionsfähigen Windows-Systemfestplatte bootet.
  4. Wenn Windows gestartet ist, wird die zweite Festplatte als neues Laufwerk im Explorer angezeigt, sofern deren Dateisystem noch vom Betriebssystem erkannt wird.
  5. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Laufwerk im Explorer, wählen Sie „Eigenschaften“ und klicken Sie auf der Registerkarte „Tools“ auf „Prüfen“.
  6. Jetzt werden Vorschläge angezeigt, welche Prüfvorgänge ausgeführt werden sollten. Führen Sie eine komplette Prüfung durch, mit Reparatur der beschädigten Sektoren.
  7. Danach versuchen Sie, möglichst viele Daten von der Festplatte zu sichern. Eine Festplatte mit einem Hardware-Defekt sollte nicht mehr für wichtige Daten benutzt werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden in Zukunft auch weitere Blöcke Fehler aufweisen.
  8. Wenn die Reparaturfunktion im Explorer das Problem nicht beheben konnte, starten Sie über einen Rechtsklick auf das Windows-Logo in der Taskleiste eine Eingabeaufforderung mit Administratorrechten und versuchen, die Festplatte mit dem Befehl chkdsk zu reparieren. Auch damit haben Sie gute Chancen, noch Daten retten zu können.

Tauschen Sie die Festplatte nach erfolgreicher Datensicherung aus.