Alternativen für Apache Cassandra: Diese sechs Datenbanken überzeugen

Apache Cassandra erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Das Datenbankmanagementsystem wird von vielen großen Unternehmen genutzt und ist insbesondere für den Einsatz mit Big Data konzipiert. Sollten Sie allerdings über einen Wechsel nachdenken oder einen gänzlich anderen Ansatz wählen wollen, stellen wir Ihnen hier empfehlenswerte Alternativen zu Cassandra vor.

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Was ist Cassandra und welche Alternativen gibt es?

Apache Cassandra ist eine der erfolgreichsten spaltenorientierten NoSQL-Datenbanken der Welt. Die Open-Source-Lösung, die 2008 erstmals veröffentlicht wurde, wird von großen Unternehmen wie Apple, Netflix, Spotify und X (ehemals Twitter) verwendet und verfügt über die eigene Abfragesprache CQL (Cassandra Query Language). Der Haupteinsatzzweck des Datenbankmanagementsystems ist die Speicherung und Verwaltung riesiger Datenmengen. Apache Cassandra punktet insbesondere durch eine horizontale Skalierbarkeit, die auch bei steigenden Datenmengen flexibel mitwachsen kann. Möglich macht dies auch die hohe Ausfallsicherheit des Systems, die durch die Nutzung mehrerer Knoten erreicht wird. Auch die Geschwindigkeit der Lösung ist vielen anderen Datenbanken überlegen. Dennoch gibt es einige Nachteile.

Cassandra gilt als ein sehr vielseitiges Tool. Um von allen Möglichkeiten der Lösung profitieren zu können, ist allerdings eine lange Einarbeitung nötig. Dies gilt nicht nur für die eigene Abfragesprache, die zwar an SQL (Structured Query Language) angelehnt, aber nicht einfach anzuwenden ist. Auch die Planung, die Erstellung und der Unterhalt komplexer Datenbanken sind insbesondere für Neulinge sehr kompliziert. Die Tatsache, dass Informationen mehrfach gespeichert werden können, trägt ebenfalls nicht immer zur Übersicht bei. Je nach Einsatzzweck kann es daher sinnvoll sein, auf eine Alternative zu Cassandra zu setzen. Wir stellen Ihnen die besten Optionen vor.

MongoDB: Die beste Option für große Datenmengen

Zu den besten Alternativen für Cassandra gehört mit Sicherheit MongoDB. Der Ansatz der dokumentenorientierten NoSQL-Datenbank ist dabei bereits im Namen zu finden: Dieser ist abgeleitet von huMONGOus, also „gigantisch“ oder „riesig“. MongoDB ist proprietär und wird seit 2009 vertrieben. Es speichert Daten in dem binären JSON-Format BSON und überzeugt insbesondere durch seine Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Flexibilität. Selbst komplizierte und heterogene Datensätze können in MongoDB bequem und übersichtlich gespeichert und abgerufen werden. Diese werden in der Datenbank in Form von Dokumenten gespeichert, die wiederum in Sammlungen zusammengefasst werden. Die Dokumente verändern Sie einfach durch Hinzufügen oder Löschen einzelner Felder.

Die Vorteile von MongoDB auf einen Blick

  • Im großen Umfang horizontal skalierbar
  • Hohe Verfügbarkeit durch zahlreiche Knoten
  • Flexibel durch eine durchdachte Architektur
  • Datenreplikation möglich
  • Einfache Nutzung
  • Sehr sicher durch Sharding, also die Partitionierung der Datenbank
  • Ad-hoc-Abfragen möglich

In einem separaten Artikel haben wir MongoDB und Cassandra ausführlich miteinander verglichen. So können Sie noch besser entscheiden, welche Lösung für Ihre Zwecke am besten geeignet ist.

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MySQL: Die relationale Lösung mit starker Performance

Einen völlig gegensätzlichen Ansatz wählt MySQL. Das Open-Source-System arbeitet relational und speichert die Datensätze somit anders als Cassandra und andere Alternativen in Tabellen. Die Abfrage der hinterlegten Daten erfolgt dann über die bekannte und weit verbreitete Abfragesprache SQL. Im Vergleich zu vielen Datenbankmanagementsystemen kann man MySQL beinahe schon als „Oldie“ bezeichnen. Die Software erschien erstmals 1995 und wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Zahlreiche Webdienste und Content-Management-Systeme setzen ganz oder teilweise auf die Lösung. Dazu gehören zum Beispiel Google, YouTube und WordPress. Mittlerweile gibt es allerdings auch für MySQL proprietäre Versionen, die vom Software- und Hardware-Hersteller Oracle vertrieben werden.

Die Vorteile von MySQL auf einen Blick

  • Open Source
  • Sehr stabil und zuverlässig
  • Hohe Kompatibilität mit vielen Systemen, Plattformen und Programmiersprachen
  • Abfragesprache SQL ist einfach, logisch und weitverbreitet
  • Starke Performance
  • Hohe Verfügbarkeit
  • Leicht zu erlernen
  • Große Community und lange Entwicklungshistorie

Firebase: Eine kluge Wahl für mobile Anwendungen

Während Cassandra und andere Alternativen eher einen allgemeinen Ansatz verfolgen beziehungsweise im Umgang mit Big Data optimal geeignet sind, ist Firebase eine spezialisiertere Lösung. Zwar kann die Entwicklungsplattform ebenfalls große Datenmengen verarbeiten, ist dabei aber vor allem für den Einsatz mit mobilen Webanwendungen geeignet. Insbesondere Gaming-Apps, Chat-Programme und soziale Netzwerke profitieren von der Synchronisation in Echtzeit. Firebase, das 2011 erstmals veröffentlicht wurde und mittlerweile zu Google gehört, wird unter anderem von Duolingo, der New York Times, Twitch und Venmo genutzt. Heute ist die Lösung nicht mehr nur eine Datenbank, sondern ein komplettes Ökosystem mit insgesamt 18 teils kostenpflichtigen Diensten.

Die Vorteile von Firebase auf einen Blick

  • Verarbeitung in Echtzeit
  • Starke Performance
  • Ideale Lösung für mobile Anwendungen
  • Umfangreiches Ökosystem und gute Einbindung verschiedener Dienste wie Google Analytics
  • Durchdachte Cloud-Lösungen
  • Mehrere Testdienste
  • Machine Learning Kit
  • Plattformübergreifend

PostgreSQL: Eine flexible SQL-Lösung als Alternative zu Cassandra

Der Grundstein für PostgreSQL wurde bereits in den 1980er-Jahren gelegt. Das heutige objektrelationale Datenbankmanagementsystem wurde allerdings 1996 erstmals veröffentlicht. PostgreSQL oder einfach „Postgre“ funktioniert plattformübergreifend und harmoniert auch perfekt mit anderen Datenbanken. Die Open-Source-Lösung arbeitet zwar relational, erlaubt aber auch Spalten mit Unterwerten. Dadurch ist PostgreSQL deutlich flexibler als viele andere SQL-Optionen. Die Skalierung erfolgt nur vertikal, wobei die Datenbank auch für großen Datenmengen geeignet ist. PostgreSQL ist für seine starke Sicherheitsarchitektur bekannt und wird auch deshalb von großen Unternehmen wie Apple, Spotify oder Twitch genutzt. Eine engagierte Community setzt sich außerdem dafür ein, dass die Lösung weiterentwickelt wird.

Die Vorteile von PostgreSQL auf einen Blick

  • Open Source
  • Große Community
  • Starke Sicherheitsarchitektur
  • Flexibel und skalierbar trotz SQL-Ansatz
  • Zahlreiche Schnittstellen
  • Hohe Datenintegrität
  • Gute Abfrageverarbeitung und Indizierung
  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Redis: Die NoSQL-Datenbank für besonders niedrige Latenzen

Redis ist eine Abkürzung für REmote DIctionary Server und gehört ebenfalls zu den NoSQL-Datenbanken. Die Open-Source-Lösung ist seit 2009 erhältlich und wurde in ANSI C geschrieben. Das Hauptaugenmerk des Systems liegt auf der Geschwindigkeit, und so werden Reaktionszeiten von unter einer Millisekunde geboten. Dies ist möglich, da die Daten direkt im Arbeitsspeicher hinterlegt werden, was die Latenz senkt, den Speicherbedarf allerdings erhöht. Eine Skalierung ist dabei sowohl horizontal als auch vertikal möglich. Redis verzichtet auf eine eigene Abfragesprache, ist dafür aber vergleichsweise einfach zu benutzen, was unser Redis-Tutorial unter Beweis stellt. Zu den Unternehmen, die auf die Datenbank setzen, gehören zum Beispiel Airbnb, Slack und Uber.

Die Vorteile von Redis auf einen Blick

  • Open Source
  • Sehr hohe Geschwindigkeiten
  • Horizontal und vertikal skalierbar
  • Hohe Verfügbarkeit
  • Virtual-Memory-Verwaltung
  • Kompatibel mit zahlreichen Sprachen, Plattformen und Systemen
  • Sehr benutzerfreundlich
  • Flexible Datenstrukturen
  • Große und aktive Community

MariaDB: Der quelloffene MySQL-Ableger

MariaDB ist eine leistungsstarke relationale Datenbank, die als Fork von MySQL entstanden ist. Nachdem Oracle die Rechte an MySQL übernahm, entwickelte die ursprüngliche Entwicklergemeinschaft unter Leitung von Michael „Monty“ Widenius eine unabhängige, quelloffene Alternative. Seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 2009 hat sich MariaDB stetig weiterentwickelt und überzeugt heute nicht nur durch vollständige Kompatibilität zu MySQL, sondern im direkten „MariaDB vs. MySQL“-Vergleich auch durch zusätzliche Features und eine hohe Performance. Besonders beliebt ist MariaDB bei Unternehmen, die auf langfristige Unabhängigkeit und Transparenz setzen. Die relationale Struktur ermöglicht strukturierte Datenhaltung in klassischen Tabellen, während moderne Erweiterungen wie ColumnStore auch analytische Workloads ermöglichen.

Die Vorteile von MariaDB auf einen Blick

  • Open Source mit aktiver Community
  • Kompatibel zu MySQL (inkl. SQL-Syntax)
  • Hohe Performance und Stabilität
  • Umfangreiche Sicherheitsfunktionen
  • Skalierbar und für große Datenmengen geeignet
  • Breite Unterstützung von Plattformen und Programmiersprachen
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