Laut Google ist einer der großen Vorteile von Google Pay, dass bei Bezahlvorgängen dank der Tokenization keine tatsächlichen Kreditkartendatenübertragen werden. Ihre Daten landen demnach niemals beim Händler. Darüber hinaus lassen sich die Zugriffsrechteferngesteuertüber das Google-Konto beschränken. Wenn Sie Google Pay verwenden und Ihr Handy verlieren, reichen wenige Mausklicks, um Ihre digitalen Kreditkartenabbilder zu sperren. Verlieren Sie hingegen Ihr Portemonnaie mit den Kreditkarten, müssen Sie meist jede einzelne Kreditkarte mühsam bei der betroffenen Bank sperren lassen. Dahingehend sind Ihre Kreditkartendaten bei Verwendung von Google Pay tatsächlich geschützt.
Aber ist Google nicht der gefährliche Datenkrake, vor der Datenschützer ständig warnen? Laut dem Konzern werden die Kreditkartendaten lediglich dazu verwendet, Quittungen auszustellen. Google-Manager Spinnell erklärte vehement, die über Google Pay gesammelten Daten würden nicht analysiert und zu Werbezweckenmissbraucht werden.
Datenschützer auf der anderen Seite weisen darauf hin, dass die Bezahl-Apps in der Lage seien, das Konsumverhalten der Verbraucher noch besser zu erfassen und auszuwerten. Die grundsätzliche Gefahr des Datenmissbrauchs bestünde nach wie vor. Google dringt mit Google Pay zweifelsohne in weitere Bereiche unseres Lebens ein. Ob Sie sich darauf einlassen möchten, ist letztlich auch eine Frage der persönlichen Haltung gegenüber dem amerikanischen Konzern.
Um Google Pay verwenden zu können, müssen Sie ohnehin den entsprechenden Datenschutzbedingungen zustimmen. Dort finden Sie auch Anmerkungen zu den von Spinnell angesprochenen Transaktionsdetails, die personen- und ortsbezogen gesammelt werden. Google Pay selbst speichert alle Bezahlvorgänge in der Rubrik „letzte Aktivitäten“. In den Nutzungsbedingungen von Google Pay gibt es tatsächlich keine direkten Hinweiseauf einen kommerziellen Gebrauch der Nutzerdaten. Allerdings heißt es in der allgemeinen Datenschutzerklärung Googles: „Wir nutzen die von uns erhobenen Daten zur Personalisierung unserer Dienste. Dazu zählen die Bereitstellung von Empfehlungen, von personalisierten Inhalten und von personalisierten Suchergebnissen.“
Ob das ein Schlupfloch des Konzerns ist, um auch die durch Google Pay gewonnenen Daten weiterzuverwenden? Das ist derzeit noch schwer abzuschätzen. Fakt ist, dass eine flächendeckende Verbreitung von Google Pay wertvolle Daten zum Konsumverhaltender Menschen generieren könnte. Es ist schwer vorstellbar, dass ein großer Konzern wie Google nicht den kommerziellen Nutzen dieser Daten erkennt.