Neben der Häufigkeit, mit der Suchende bestimmte Keywords verwenden, spielt auch die Suchabsicht, die sich hinter diesem Keyword verbirgt, eine große Rolle. Im Suchmaschinenmarketing unterscheidet man drei Suchintentionen:
Navigationale Suchanfragen
Bei navigationalen Suchanfragen hat ein Internetnutzer in Regel eine konkrete Vorstellung davon, welche Website er erreichen möchte. Vielleicht hat er lediglich die genaue Webadresse vergessen oder ist schlicht zu bequem, diese komplett in die Suchleiste des Browsers einzutippen. Solche Nutzer verwenden in der Regel Brands, Marken und Namen von Unternehmen, Einrichtungen oder Organisationen als Suchbegriffe, in der Hoffnung, dass Google und Co. die Startseite der gewünschten Website heraussuchen. Beliebte navigationale Suchanfragen sind beispielsweise youtube, facebook oder gmail. Ist eine bestimmte Unterseite das Suchziel, werden meist Zusätze wie agb, kontakt, anfahrt, öffnungszeiten oder jobs miteingetippt.
Suchanfragen wie staatsbibliothek oder bürgeramt termin lassen weder auf eine Kaufabsicht schließen, noch möchten sich Nutzer über die gewählten Suchbegriffe informieren. Vielmehr dienen diese der bloßen Navigation im Netz. Traffic und Conversions lassen sich über navigationale Keywords daher in der Regel nur dann gewinnen, wenn ein Inhaber SEO-Maßnahmen auf die eigene Brand bezieht. Ein Beispiel: Ein Webseitenbetreiber, der Maildienste anbietet, kann noch so viel in die Suchmaschinenoptimierung auf das Keyword gmail investieren. Er wird dadurch kaum neue Kunden gewinnen, da ein Nutzer, der dieses navigationale Keyword eintippt, eben Gmail verwenden möchte und keinen anderen Maildienst, der auf dieses Keyword rankt.
Informationale Keywords
Mit informationalen Keywords sucht ein Internetnutzer nach Antworten auf konkrete Fragen. Wer die Suchmaschine mit Suchphrasen wie mann von angela merkel, brecht lebenslauf oder sind hummeln zu dick zum fliegen füttert, sucht nach Infos. Klassische Indikatoren informationaler Suchanfragen sind Elemente wie was ist, definition, how to, wie funktioniert oder tutorial.
Der Nutzer erwartet bei der Eingabe solcher Keywords, dass die Suchergebnisliste Webseiten enthält, deren Inhalte seine Fragen beantworten. Entsprechend hoch ist die Absprungrate, wenn er stattdessen auf einer kommerziell ausgerichteten Website landet. Doch das heißt nicht, dass Webshop-Betreiber informationale Keywords bei der Suchmaschinenoptimierung außen vor lassen sollten. Denn auch informationsorientierte Suchanfragen zu Produkten und Dienstleistungen fallen in diese Kategorie. Der Wissensdurst eines Suchenden lässt sich durchaus auch mit Produktbeschreibungen, Ratgebern und Testberichten stillen. Entsprechender Content bietet Webshop-Betreibern die Möglichkeit, ihre Produktexpertise unter Beweis zu stellen. Und Kunden kaufen häufig vor allem dort, wo sie sich am besten beraten fühlen.
Transaktionale Keywords
Am interessantesten für Websitebetreiber sind solche Keywords, die eine Kaufabsicht vermuten lassen. Wer Suchbegriffe mit Indikatoren wie kaufen,bestellen, mieten oder downloaden kombiniert, ist auf der Suche nach Websites, die die gewünschte Transaktion ermöglichen. In der Regel weiß der Suchende schon, welches Produkt er kaufen oder welche Dienstleistung er in Anspruch nehmen möchte. Über die Websuche will er nun den geeigneten Anbieter ausfindig zu machen. Transaktionale Suchanfragen beinhalten oft Elemente wie günstig, billig, rabatt oder versandfrei.
Das Vertrauen der Nutzer in die Relevanzbewertung der Suchmaschine ist groß. Daher entscheiden sich Kunden oft für den Anbieter, der sich am besten in der Suchmaschine platziert. Durch eine Website-Optimierung auf relevante transaktionale Keywords lassen sich daher besonders gut Conversions generieren. Doch das große Potenzial transaktionaler Suchbegriffe ist unter Webseitenbetreibern kein Geheimnis. Entsprechend stark ist die Konkurrenz bei Keywords mit hohem Suchvolumen.