MariaDB ist ein relationales Open-Source-Datenbanksystem, das aus einem Fork von MySQL entstanden ist und mit effizienten Storage-Engines punktet. Doch auch zahlreiche Lösungen der Konkurrenz warten mit einzigartigen Features und Vorteilen auf. Die Liste empfehlenswerter MariaDB-Alternativen umfasst sowohl Datenbanken mit ähnlicher Struktur als auch NoSQL-Dienste und In-Memory-DBs.

Was ist MariaDB und welche Alternativen gibt es?

Im Bereich der relationalen Datenbanken zählt MariaDB zu den beliebtesten Optionen für unternehmenskritische Anwendungen. Das Open-Source-Datenbanksystem wurde 2009 als Reaktion auf die Übernahme von MySQL durch Oracle ins Leben gerufen und zielt darauf ab, eine vollständig kompatible, aber unabhängig weiterentwickelte Alternative bereitzustellen. Bestehende MySQL-Tools und Clients funktionieren unverändert mit MariaDB, wodurch sich die Migration sehr einfach gestaltet. Das Datenbankmanagementsystem ist unter der GNU General Public License Version 2 (GPLv2) verfügbar. Dies gibt Anwenderinnen und Anwendern das Recht, MariaDB kostenlos zu nutzen, den Quellcode anzupassen und Updates frei zu verteilen.

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MariaDB überzeugt durch ein breites Funktionsspektrum, das weit über den klassischen relationalen Ansatz hinausgeht. Durch ihr umfangreiches Engine-Ökosystem lässt sich die Datenbank optimal auf unterschiedliche Workloads abstimmen – von klassischen OLTP-Szenarien bis zu Big-Data-Analysen. Features wie Window Functions, Common Table Expressions (CTEs) und JSON-Dokumente gewährleisten, dass sich komplexe Abfragen und moderne Datenmodelle realisieren lassen.

Mit Galera Cluster bietet MariaDB eine robuste Lösung für Multi-Master-Replikation (Hochverfügbarkeit) und Lastverteilung. Integrierte Sicherheitsmechanismen wie Datenverschlüsselung im Ruhezustand, rollenbasierte Zugriffskontrollen und regelmäßige Sicherheitsupdates stellen ein hohes Schutzniveau sicher. Unternehmen profitieren außerdem von flexiblen Skalierungsoptionen und einer robusten Architektur, die Performance, Verfügbarkeit und Wartungsfreundlichkeit vereint.

MongoDB: Die NoSQL-Lösung für heterogene Workloads

Während MariaDB als relationale Datenbank vor allem strukturierte Tabellendaten verwaltet, empfiehlt sich für Szenarien mit variablen Schemata oder massiv heterogenen Datentypen eine dokumentenorientierte NoSQL-Alternative wie MongoDB. Das System speichert Daten – ob strukturierte, halbstrukturierte oder unstrukturierte – als Sammlungen (Collections) in flexiblen BSON-Dokumenten (binäre JSON-Dokumente) und umgeht so starre Schemata. Neue Felder lassen sich jederzeit ergänzen, ohne bestehende Datensätze zu migrieren, was insbesondere in agilen Projekten schnelle Releases und iterative Erweiterungen ermöglicht.

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MongoDB verteilt Datensätze mit automatischem Sharding über mehrere Serverknoten und steigert dadurch sowohl Verfügbarkeit als auch Ausfallsicherheit. Dank nativer horizontaler Skalierung meistert MongoDB auch wachsende Datenvolumina mühelos. Ob künstliche Intelligenz, Content-Management, mobile Apps oder Edge-Computing: Als MariaDB-Alternative ist MongoDB vor allem dann top, wenn Flexibilität, Schemafreiheit und lineare Skalierbarkeit im Vordergrund stehen.

Vorteile von MongoDB im Überblick

  • Horizontale Skalierung, theoretisch unbegrenzt
  • Hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit
  • Hohe Flexibilität (variable Datenstrukturen ohne Migrationsaufwand)
  • Ideal für große und steigende Datenmengen
  • Kompatibilität mit unterschiedlichsten Sprachen, Systemen und Plattformen
  • Unkomplizierte Replikationsmechanismen
  • Engagierte Community und starkes Ökosystem

MySQL: SQL-Power für strukturierte Daten

Obwohl MariaDB als Fork zusätzliche Engines und moderne Features mitbringt, gilt MySQL weiterhin als etablierte Standardlösung für klassische relationale Workloads. Das Datenbanksystem ist als Open-Source-Software und als Enterprise-Variante für verschiedene Plattformen verfügbar. Seit der Übernahme durch Oracle im Jahr 2010 wird MySQL kontinuierlich um Performance-Optimierungen und Enterprise-Funktionalitäten erweitert. Die Datenbank nutzt standardmäßig die ACID-konforme InnoDB-Engine, die Transaktionssicherheit und Fremdschlüssel-Support bietet, stellt aber auch weitere Engines wie MyISAM, CSV und Memory für spezialisierte Anwendungsfälle bereit.

Die MariaDB-Alternative punktet mit ausgereiften Features wie Source-Replica, Multi-Master-Clustering (Group Replication), Partitionierung und automatischem Failover. Die breite Sprach- und Plattformunterstützung (beispielsweise für Java, Python sowie PHP) sorgt für zahlreiche Integrationsmöglichkeiten, die umfangreiche Dokumentation und die riesige Community für schnellen Support. MySQL kommt vor allem als Datenspeicher für unterschiedliche Webservices zum Einsatz und meistert sowohl kleine Projekte als auch große Data-Warehouse-Szenarien.

Vorteile von MySQL im Überblick

  • Open Source (aber auch Enterprise-Variante vorhanden)
  • Sehr übersichtlich und einstiegsfreundlich
  • Hohe Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit
  • Verschiedene Optionen für Skalierung
  • Zahlreiche Storage-Engines verfügbar
  • Kompatibilität mit vielen Plattformen, Systemen und Sprachen
  • Ausführliche Dokumentation und große, aktive Community
  • Bestandteil des LAMP-Stack-Standards (Linux, Apache, MySQL und PHP)

PostgreSQL: Skalierbare SQL-Option für komplexe Anforderungen

Die objektrationale Datenbank PostgreSQL bietet sich als leistungsstarke Alternative zu MariaDB an, wenn komplexe Datenmodelle oder erweiterte SQL-Funktionalitäten gefragt sind. Seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1996 wird das Open-Source-System fortlaufend weiterentwickelt. Dank Multiversion Concurrency Control (MVCC) verzeichnet PostgreSQL selbst unter hoher Belastung eine exzellente Performance und garantiert gleichzeitig volle ACID-Konformität.

Ein zentrales Merkmal von PostgreSQL stellt die modulare Erweiterbarkeit dar: Über das Extensions-Framework lassen sich verschiedene Module – etwa PostGIS für Geodaten, TimescaleDB für Zeitreihen oder Citus für verteilte Tabellen – hinzufügen, ohne den Kern anzupassen. Darüber hinaus haben Anwenderinnen und Anwender die Möglichkeit, benutzerdefinierte Datentypen, eigene Operatoren und Stored Procedures zu implementieren. Daher eignet sich PostgreSQL ideal für analytische Workloads, Geo-Applikationen und hybride Szenarien, in denen MariaDB aufgrund des rein relationalen Ansatzes an Grenzen stößt.

Vorteile von PostgreSQL im Überblick

  • Sehr robuste und sichere Open-Source-Datenbank
  • Erstklassige Performance
  • Breite Palette an Skalierungsoptionen
  • Große Auswahl an Extensions
  • Sehr flexibel einsetzbar
  • Community mit großem Engagement
  • Vielzahl von Schnittstellen

SQLite: Zuverlässige Datenverwaltung in nur einer Datei

SQLite stellt eine Programmbibliothek mit integriertem relationalem Datenbanksystem dar. Die serverlose Datenbank zeichnet sich dadurch aus, dass sie sämtliche Daten und das komplette Schema in einer einzigen Datei speichert und gänzlich ohne separaten Datenbankdienst auskommt. Es ist also weder notwendig, SQLite zu installieren noch zu konfigurieren, und auch die Administration entfällt fast komplett. Als weitere Besonderheit gilt die geringe Größe der Bibliothek, die nur bei einigen hundert Kilobyte liegt. Das Datenbankmanagementsystem unterstützt einen Großteil der SQL-Sprachbefehle und ist kompatibel mit den meisten gängigen Datenspeichern.

Zu den typischen Use Cases dieser MariaDB-Alternative zählen unter anderem eingebettete Geräte und das Internet of Things (IoT), Websites, Datenanalysen und Anwendungsdateiformate für Desktop-Programme. Weil SQLite-Datenbanken sich problemlos zwischen unterschiedlichen Systemen austauschen lassen, werden sie von Entwicklerinnen und Entwicklern zudem häufig als Unterbau für ihre Software genutzt.

Vorteile von SQLite im Überblick

  • Serverloser Betrieb
  • Minimaler Administrationsaufwand (weder Installation noch Konfiguration oder laufende Wartung erforderlich)
  • Kompakte Bibliothek – nur wenige hundert Kilobyte groß
  • Portabilität
  • Sehr zuverlässig und ausfallsicher
  • Einfache Backups
  • Breiter Support für Sprachen

Apache Cassandra: NoSQL-Option mit spaltenbasiertem Datenmodell

Im Gegensatz zu den anderen MariaDB-Alternativen handelt es sich bei Apache Cassandra um eine spaltenbasierte NoSQL-Datenbank, die für den Umgang mit großen und heterogenen Datenbanken entwickelt wurde. Seit ihrer Open-Source-Premiere 2008 setzt sie auf eine dezentralisierte Peer-to-Peer-Architektur und verteilt Daten automatisch auf mehrere Knoten, um maximale Ausfallsicherheit und hohe Verfügbarkeit zu garantieren. Die an SQL angelehnte Cassandra Query Language (CQL) erleichtert Anwenderinnen und Anwendern relationaler Systeme den Einstieg, während das spaltenbasierte Speichermodell enorme Lese- und Schreibdurchsätze ermöglicht. Obwohl Cassandra nur eine teilweise ACID-Konformität bietet, sorgen konfigurierbare Konsistenzstufen dafür, dass die Datenintegrität gewahrt bleibt.

Vorteile von Apache Cassandra im Überblick

  • Open Source
  • Sowohl horizontal als auch vertikal skalierbar
  • Störungsfreie Performance durch verteilte Datenhaltung
  • Abfragesprache CQL mit vertrauter SQL-Syntax
  • Konfigurierbare Konsistenzmodelle mit ausgewählten ACID-Eigenschaften
  • Schemafreies Design für maximale Anpassungsfähigkeit
  • Optimiert für sehr hohe Durchsatzraten und geringe Latenzen

Redis: In-Memory-Engine für Millisekunden-Latenz

Redis ist eine In-Memory-Datenbank und eignet sich als schlagkräftige MariaDB-Alternative, wenn extrem niedrige Latenzen und hoher Datendurchsatz im Vordergrund stehen. Statt Daten auf Festplatten zu speichern, hält Redis alle Schlüssel-Werte direkt im Arbeitsspeicher, was Zugriffszeiten von unter einer Millisekunde ermöglicht. Da die Datenbank eine Vielzahl von Datentypen unterstützt, lassen sich komplexe Workloads abbilden.

Als größter Vorteil der Datenbank gelten ihre hohe Lesegeschwindigkeit und die Skalierungsoptionen – vertikale Skalierung durch RAM-Erweiterung und horizontale Skalierung mithilfe von Redis Cluster. Das System wird vor allem für Echtzeitanalysen, administrative Aufgaben und die Übermittlung von Nachrichten genutzt. Für die Arbeit mit komplexen Daten empfiehlt sich jedoch eine andere MariaDB-Alternative.

Vorteile von Redis im Überblick

  • Open Source
  • Extrem niedrige Latenz
  • Bietet horizontale und vertikale Skalierungsoptionen
  • Benutzungsfreundlich gestaltet
  • Echtzeit-Insights mit Antwortzeiten von unter einer Millisekunde
  • Tiefgehende Dokumentationsressourcen
  • Dynamisches Handling unterschiedlicher Datentypen
  • Plattformübergreifend einsetzbar und sprachunabhängig
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