Netflix-Alternativen: Die besten Streaming-Portale im Check

Netflix ist in vielen Ländern zum Synonym für Streaming geworden. Der Konzern vermarktet inzwischen längst aufwendige Eigenproduktionen aller Genres und trägt so maßgeblich zum Erfolg des Streaming-Formats bei – und doch ist der Dienst in Deutschland weit von der Position des Marktführers Amazon entfernt. Zahlreiche empfehlenswerte Alternativen zu Netflix setzen dem US-Unternehmen mit einem eigenen Angebot, selbständigen Eigenproduktionen und anderen Bezahlmodellen einiges entgegen. Der Markt ist dementsprechend unübersichtlich geworden: Welche Netflix-Alternativen gibt es überhaupt? Wer hält welches Angebot bereit und was kostet das Ganze? Lesen Sie die Antworten in unserem Check.

Streaming in Deutschland: Übertragungsrechte und Marktanteile

Der Streaming-Markt ist bisweilen höchst unübersichtlich und das Angebot vieler Dienste aufgrund unterschiedlicher Übertragungsrechte und eines zunehmenden Trends zu Original-Content sehr lückenhaft. Dazu kommt, dass immer neue Anbieter auf den umkämpften Markt drängen. Licht ins Dunkel bringt beispielsweise die Web-App WerStreamt.es, die einen schnellen Überblick über das Angebot der Anbieter verschafft.

Die Fülle der unterschiedlichen Anbieter machte für diesen Check eine Auswahl notwendig. Wir vergleichen die größten Anbieter Amazon Prime, Netflix, das Onlineangebot von Sky sowie die Dienste Maxdome, Google Play Filme & Serien und iTunes. Einer aktuellen Studie von Goldmedia zufolge sind diese Anbieter die derzeit in Deutschland beliebtesten und am weitesten verbreiteten kostenpflichtigen Streaming-Portale. Grundlage für die Marktzahlen bilden die Daten einer Online-Umfrage unter mehr als 2.000 Internetnutzern ab 14 Jahren. Dementsprechend haben wir kostenlose Portale wie YouTube nicht berücksichtigt – auch wenn es dort teilweise legale Filme und Serien gibt. Wir stellen Ihnen einige Videoplattform-Alternativen zu YouTube vor.

In den Vergleich einbezogen wurden – über das reine Film- und Serienangebot hinaus – Aspekte wie die Verfügbarkeit von mobilen Apps, Extras und die Vertragsbedingungen. Wir unterscheiden auch Original-Content und allgemein verfügbare Inhalte.

Hier können Sie die Infografik zu den Marktanteilen von VoD-Angeboten in Deutschland herunterladen.

Grundlage für die Marktzahlen bilden die Daten einer Online-Umfrage unter mehr als 2.000 Internetnutzern ab 14 Jahren. Dementsprechend haben wir kostenlose Portale wie YouTube nicht berücksichtigt – auch wenn es dort teilweise legale Filme und Serien gibt. In diesem Artikel stellen wir Alternative Videoplattformen zu YouTube vor.

In den Vergleich einbezogen wurden – über das reine Film- und Serienangebot hinaus – Aspekte wie die Verfügbarkeit von mobilen Apps, Extras und die Vertragsbedingungen. Wir unterscheiden auch in Original-Content und allgemein verfügbare Inhalte.

Netflix: Was bietet der Streaming-Dienst wirklich?

Was die Nutzerzahlen betrifft, schafft es Netflix mit einem Marktanteil von 17 Prozent nur auf den zweiten Platz. Allerdings ist der Dienst in Deutschland und Österreich erst im September 2014 gestartet, und bekanntlich sagt der Marktanteil noch nichts über die Qualität des Angebots aus. In vielerlei Hinsicht schafft Netflix es trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit seit der Einführung, in nahezu allen Punkten sehr gut vorzulegen: Während das Filmangebot zwar relativ lückenhaft ist und man insbesondere Klassiker, ältere Kult- und Independent-Filme vermisst, kann der Dienst mit hochkarätigen Serien und spannenden Eigenproduktionen auftrumpfen. Besonders Erfolgsserien wie „Stranger Things“, „Orange is the New Black“, „Narcos“ oder die Marvel-Serien „Jessica Jones“, „Luke Cage“ und „Daredevil“ wissen zu begeistern und sorgen für wochen- und monatelange Unterhaltung. Das Label „Netflix Original“ hat es damit fast schon zu einem Qualitätssiegel geschafft.

Neben den Eigenproduktionen sind beliebte Serien wie „The Walking Dead“, „Modern Family“, „The Big Bang Theory“ oder „Breaking Bad“ auf Netflix zu sehen. In der Regel dauert es aber einige Monate länger als beispielsweise beim deutschen Pay-TV-Sender Sky (inklusive dessen hauseigenem Streaming-Dienst „Sky Ticket“), bis aktuelle Staffeln dieser Serien online sind. Gleiches gilt für die aktuellsten Blockbuster. Darüber hinaus sucht man Serien-Highlights wie „True Detective“ oder „Game of Thrones“ vergebens. Dafür gibt es regelmäßig neuen Input: Mehrmals im Monat werden neue Inhalte zur Verfügung gestellt. Auch für Special Interests ist beispielsweise mit vielen Dokumentarfilmen und Anime-Serien gesorgt.

Besonders herausragen kann Netflix mit dem flexibel kündbaren Abo-Modell und zahlreichen Extra-Features: Da ein Testmonat kostenlos ist und das Abonnement jederzeit online gekündigt werden kann, gehen Nutzer praktisch kein Risiko ein. Gefällt das Angebot nicht, kann man sich nach dem Probemonat nach einem anderen Dienst umsehen – vorbildlich! Darüber hinaus ist der Dienst für alle Bus- und Bahnpendler interessant: Neben den nativen Apps für zahlreiche Smart TVs, alle gängigen Konsolen, Apple TV, Chromecast und der klassischen Website für jeden gängigen Browser gibt es mobile Apps für iOS, Android und Windows Phone. Für die iOS- und Android-Version gibt es sogar eine praktische Download-Funktion: So kann man auch ohne Internetverbindung weiterschauen. Ebenso komfortabel sind die leicht wechselbaren Ton- und Untertitelspuren.

HD- und Ultra-HD-Inhalte bietet Netflix ebenfalls – allerdings nur mit den teureren Standard- und Premium-Abos. Das wäre an sich noch kein Nachteil, würden nicht Preis und Leistung bei den teureren Tarifen weiter auseinanderklaffen. Denn die Features der teureren Abos lohnen sich gemessen am Aufpreis von zurzeit zwei bzw. vier Euro sicher nicht für alle Anwender. Während HD beim Standard-Tarif noch ein Bonus ist, von dem einer großer Prozentsatz der Anwender profitieren dürfte, bekommt man darüber hinaus für den Aufpreis lediglich die Möglichkeit, auf zwei Geräten gleichzeitig zu schauen. Die Anreize für den Premium-Tarif sind auch überschaubar: Ultra-HD und auf 4 Geräten gleichzeitig zu schauen, dürfte nur für Familien mit entsprechenden 4K/UHD-Geräten und schneller Internetverbindung interessant sein.

Vorteile Nachteile
Tolle Originalproduktionen Je nach Genre sehr lückenhaftes Film- und Serienangebot
Sehr flexibles Abo-Modell … … mit nur wenigen Anreizen für die teureren Standard- und Premium-Abos
Apps für viele Endgeräte und Betriebssysteme Kein Einzelabruf weiterer Filme oder Serien
Download-Funktion für Mobilgeräte HD gibt’s nur gegen Aufpreis
Originalversionen und Untertitel  

Die besten Netflix-Alternativen: Was bietet die Konkurrenz?

Amazon Prime Video

Die Netflix-Alternative mit dem mit Abstand größten Marktanteil ist Amazon Prime Video: 32 Prozent sind es hierzulande, die nicht zuletzt auf die geschickte Kombination von Premium-Lieferservice und Videoportal zurückzuführen sind. Damit erreicht das Portal in Deutschland deutlich mehr Menschen als Netflix.

Das Film- und Serienangebot von Amazon Prime Video steht dem von Netflix in absolut nichts nach: Neben hochwertigen Eigenproduktionen wie „The Man in the High Castle“, „Goliath“, „Transparent“ oder „Red Oaks“ gibt es regelmäßig neue und teilweise exklusive Drittinhalte. Hierbei ist Amazon Prime Video etwas breiter aufgestellt: Das Angebot reicht von exklusiven Hollywood-Blockbustern über Erfolgsserien wie „Downton Abbey“ bis hin zu den bei Kindern sehr beliebten „Bibi & Tina“-Filmen. In der Regel zeitgleich zu Netflix erscheinen neue Staffeln von Serien wie „The Big Bang Theory“ oder „The Walking Dead“. Auf Wunsch lässt sich das Angebot um kauf- oder leihbare Inhalte nahezu beliebig erweitern.

Das Abo-Modell unterscheidet sich hingegen von Netflix: So gibt es zwar auch einen regulären Probemonat, darüber hinaus neben einem monatlichen Prime-Video-Zugang oder einem regulären Prime-Monatsabo auch die Option, das komplette Prime-Paket jährlich zu buchen. Die weniger flexible Abo-Variante macht Amazon Prime Video auch in finanzieller Hinsicht zu einer echten Netflix-Alternative: So ist der Dienst auf das Jahr gerechnet (aktuell 69 Euro/Jahr) sogar günstiger als die Basis-Variante von Netflix (aktuell 7,99 Euro/Monat bzw. 95,88 Euro/Jahr).

Das Ganze gilt ohne nennenswerte Abstriche beim Umfang oder den Extra-Features. So gibt es Videos in SD, HD und 4K, Untertitel, vereinzelt auch O-Ton. Apps sind für iOS und Android erhältlich sowie für alle aktuellen Konsolen, die hauseigenen Set-Top-Boxen Amazon Fire TV bzw. Amazon Fire TV Stick. Vorbildlich ist auch die Download-Funktion für viele mobile Geräte, die das Schauen ohne Internetverbindung möglich macht. Lediglich auf Smart TVs, Blu-ray-Playern und Heimkino-Systemen ist Amazon Prime Video etwas seltener vertreten als Netflix und ein paralleles Schauen ist aktuell nur auf zwei Geräten gleichzeitig möglich. Das Premium-Paket von Netflix erlaubt dies auf bis zu vier Geräten – ist aber auch deutlich teurer.

Vorteile Nachteile
Hochwertige Original- und Exklusiv-Inhalte Mitunter unübersichtliche Unterscheidung in Amazon Video (Leih- und Kaufinhalte) und Amazon Prime Video (Flatrate-Inhalte)
Weitere Bezahl- und Leihinhalte Nur vereinzelt Originalfassungen
Apps für iOS, Android, Konsolen, Amazons hauseigene Set-Top-Boxen … … aber seltener für Smart TVs, Blu-ray-Player oder Heimkinosysteme
HD im Abo enthalten  
Download-Funktion für Mobilgeräte  
Untertitel  

Maxdome

Eine weitere sehr gute Netflix-Alternative ist Maxdome, das zu der ProSiebenSat.1 Media SE gehört. Der Dienst befindet sich in Deutschland mit einem Marktanteil von 11 Prozent in direkter Nachbarschaft zum Online-Angebot von Sky, hinkt bei den Nutzerzahlen Netflix und Amazon aber deutlich hinterher. Das schlägt sich freilich nicht auf das Angebot nieder: Maxdome bietet ähnlich wie Amazon sowohl ein Abo-Modell als auch die Möglichkeit, Filme und Serien einzeln zu leihen oder zu kaufen. „50.000 Filme und Serien“ sollen es nach eigenen Angaben aktuell sein.

Während die Anzahl der Filme und Serien beachtlich ist und auch einzelne Top-Inhalte wie James Camerons Blockbuster „Avatar“ bei dem Dienst zu finden sind, sind die Maxdome-Originalproduktionen nicht annähernd so zahlreich wie bei der Konkurrenz: Zwar versucht der Dienst mit hauseigenen Serien wie „jerks.“ auf den Zug aufzuspringen, verglichen mit den zahlreichen Eigenproduktionen der US-amerikanischen Vorlage ist Maxdome aber zumindest quantitativ kaum eine Alternative zu Netflix. Erweitert wird das Angebot um Sat.1/ProSieben-Produktionen und die Möglichkeit, vereinzelt neue Serienfolgen vor dem Free-TV-Start online zu sehen. Dennoch fehlt es dieser Netflix-Alternative an inhaltlichen Alleinstellungsmerkmalen.

Überzeugend sind dafür die umfangreichen und vielfältigen Empfehlungsfunktionen: Neben dem von Netflix und Amazon bekannten Fünf-Sterne-Prinzip für User-Bewertungen, gibt es auch redaktionelle Empfehlungen. In dieser Rubrik finden sich handverlesene Filmempfehlungen statt via Algorithmus berechnete automatische Vorschläge. Ob diese die individuellen Geschmäcker der Zuschauer treffen, sei dahingestellt.

Für den Zugang zum Leih- und Kaufangebot muss kein Abo abgeschlossen werden. Die Registrierung ist zunächst kostenlos. Der anschließende Preis richtet sich jeweils nach dem einzelnen Film oder der erworbenen Serie. Entscheidet man sich bei der Registrierung direkt für ein Abo, kann man dieses – wie beim Angebot der Konkurrenz – für einen Probemonat kostenlos testen. Vorbildlich ist auch die konsequente Trennung von Abo- und sogenannten Store-Inhalten: Während der Store farblich in Orange gehalten ist, erscheint die Seite für Abo-Inhalte konsequent in Türkis. So kommt es nicht zu Verwechslungen.

In puncto Extras und Technik ist Maxdome zwar mit vielen, aber längst nicht mit den meisten Raffinessen ausgestattet: Mit dem Offlinemodus für mobile Geräte lassen sich auch bei dieser Alternative zu Netflix Inhalte im Heimnetzwerk herunterladen und unterwegs anschauen, ohne dass mobile Daten für das Abspielen in Anspruch genommen werden müssten. Die Funktion steht für Geräte mit Android und iOS zur Verfügung. Weitere Apps gibt es derzeit für Windows 10 Mobile, PS3, PS4, Xbox One, Chromecast, VideoWeb TV, Humax, TechniSat sowie für zahlreiche Smart TVs und Blu-ray-Player. Für Heimkino-Systeme oder die Nintendo Wii und Wii U sind zurzeit keine Apps verfügbar.

Auch HD ist bei Maxdome verfügbar, hingegen fehlen bislang die 4K-Inhalte, die es bei der Konkurrenz schon vereinzelt zu finden gibt. Ebenso fehlen Untertitel-Optionen und die Möglichkeit, auf mehreren Geräten gleichzeitig zu schauen. Dafür gibt es immerhin Originaltonspuren zu vielen Filmen und Serien.

Vorteile Nachteile
Kombination aus Abo-, Leih- und Kaufinhalten Kaum Originalproduktionen
Kostenloser Probemonat und flexible Abo-Gestaltung Keine Untertitel
HD inklusive Fehlende Apps für Heimkino-Systeme und Nintendo-Konsolen
O-Ton für viele Filme und Serien  
Redaktionelle Empfehlungen  
Download-Funktion für mobile Geräte mit iOS und Android  

Sky Ticket

Sky hält zahlreiche unterschiedliche Online-Angebote bereit, die zusammengenommen mit 12 Prozent einen ähnlichen Marktanteil wie Maxdome in Deutschland haben: Während viele davon – wie etwa Sky Go – Kunden mit regulärem Abonnement vorenthalten bleiben, gibt es mit Sky Ticket (ehemals Sky Online/Snap) eine ernstzunehmende Netflix-Alternative – die vor allem für Premium-Inhalte aus den Bereichen Film, Serien und Live-Sport steht und kein reguläres Pay-TV-Abo nötig macht.

Weder Originale noch ein besonders großes Film- und Serienangebot gibt es bei Sky Ticket. Der Dienst will eher durch Klasse statt Masse punkten und ist vor allem für all diejenigen eine gute Alternative zu Netflix, die aktuelle Blockbuster und Serien vor allen anderen sehen möchten: Viele Inhalte sind zuerst auf Sky zu finden, bevor sie mit Verzögerung auf anderen Streaming-Portalen oder im Free-TV laufen. Teilweise laufen aktuelle Serien auf Sky sogar parallel zum US-Start an – in der deutschen Synchronfassung meist mit nur geringer Verzögerung.

Auch beliebte Premiumserien wie „Game of Thrones“ oder „Downton Abbey“ kann man über Sky Ticket im Abo und parallel zum US-Starttermin ansehen. Wenn überhaupt, sind diese Serien bei den anderen Diensten in dieser Übersicht erst mit Verzögerung oder nur als Miet- oder Kaufversion verfügbar. Gleiches gilt für die nach eigenen Angaben über 20 monatlichen Premieren von Filmneuheiten.

Das exklusive Angebot hat seinen Preis: Serien und Filme werden aktuell in gesonderten Tickets angeboten – zu monatlich 9,99 Euro bzw. 14,99 Euro. Noch teurer ist das Sport-Ticket. Damit sind die Streaming-Abonnements von Sky die kostspieligsten dieser Übersicht. Ein Probemonat, wie es ihn bei allen Konkurrenzportalen gibt, wird bei dieser Netflix-Alternative auch nicht angeboten. Die monatliche Kündbarkeit macht das Angebot aber zumindest flexibel. Das ist auch wichtig: Denn – wie der Zusatz „Ticket“ im Namen des Dienstes schon andeutet – geht es hier eher um kurzfristigen Zugriff auf ausgewählte Highlights. Als Film- und Serienarchiv eignen sich andere Netflix-Alternativen deutlich eher, da die Inhalte bei Sky meist nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung stehen und fortlaufend durch neue ersetzt werden.

Der angestrebte Premium-Charakter des Angebots bestätigt sich auf technischer Seite nur teilweise: So stehen längst nicht alle Inhalte in HD-Qualität zur Verfügung – auch höherauflösende 4K-Inhalte sucht man vergebens. Beim Bedienkomfort und den Extras wird der Dienst diesem Anspruch ebenfalls nur in Teilen gerecht: Zwar sind Apps für Mobile Devices mit iOS und Windows 10 Mobile vorhanden, doch nur auf wenigen ausgewählten Konsolen (PS3, PS4, Xbox One), Smart TVs (der Marken Samsung und LG) und Set-Top-Boxen (Apple TV/Airplay, Chromecast, Sky TV Box) gibt es die nötigen Anwendungen für das Kinoerlebnis von der Couch. Die Android-Anwendung ist zudem nur für einige wenige Google-Nexus- und Samsung-Galaxy-Geräte freigegeben – alle anderen Android-User gucken in die Röhre. Komfortfunktionen wie Downloads über mobile Apps oder eine parallele Nutzung über mehrere Endgeräte sind ebenfalls nicht vorhanden.

Vorteile Nachteile
Topaktuelle Filme und Serien Kein Probemonat
Hochwertige US-Serien meist schon parallel zum US-Start Wenige Apps und unterstütze Endgeräte
Neben Filmen und Serien auch Tickets für Sportereignisse im Angebot Verhältnismäßig wenige und zeitlich befristete Inhalte
Flexibles Abo-Modell Nicht alle Inhalte in HD-Qualität, kein 4K
  Keine Download-/Offlinefunktion für mobile Apps

Google Play Filme & Serien

Auch bei GooglePlay gibt es Filme und Serien zum Streamen – allerdings nicht über ein Abo-Modell. Eine Alternative zu Netflix stellt der von 10 Prozent der deutschen Anwender genutzte Dienst dennoch dar. Vor allem für Gelegenheitsschauer ist das Angebot bei Google Play einen näheren Blick wert. Filme, Staffeln und Folgen kann man einzeln leihen oder kaufen – so hat man die monatlichen Kosten – wie bei den Kauf- und Leihinhalten von Amazon oder Maxdome –selbst unter Kontrolle. Der Nachteil: Vielschauer zahlen in der Regel deutlich mehr.

Das Angebot von Google Play ist dementsprechend für ausgewählte Blockbuster-Highlights eine echte Netflix-Alternative. Während die Filmauswahl beachtlich ist und mit den meisten aktuellen Filmen und vielen ausgewählten Klassikern auftrumpfen kann, können die Serien nur bedingt mithalten. Zwar gibt es hier auch Highlights wie „Game of Thrones“, „The Walking Dead“, „Sherlock“ oder „The Big Bang Theory“; spannende Originale oder exklusive Inhalte sucht man aber vergebens. Dazu kommt das für Serienmarathons eher unattraktive Kauf- und Leihmodell: Wer als Serienjunkie regelmäßig die verregneten Wochenenden auf der Couch verbringt, möchte sich nicht über Staffel- oder Episodenpreise Gedanken machen müssen.

In Sachen Extras, Bedienkomfort und Technik ist Google Play vor allem im eigenen Google-Ökosystem eine gute Netflix-Alternative: So steht ein Offline- bzw. Download-Modus für die Android- und Chromebook-Apps zur Verfügung. Auch für Geräte mit Apple iOS gibt es eine entsprechende App mit Download-Funktion. Auf allen anderen Geräten funktioniert dies nicht. Ohnehin ist die App-Verfügbarkeit über die Mobile Apps hinaus eher spärlich: Nur der hauseigene Streaming-Stick „Chromecast“, Android TV, Roku und wenige ausgewählte Smart TVs von LG und Samsung werden der Support-Seite zufolge ohne Umwege (etwa via HDMI zum Laptop) unterstützt. Nutzer von anderen Smart TVs, Konsolen oder Blu-ray-Playern gucken ebenfalls in die Röhre.

Dafür gibt satten 5.1-Sound bei kompatiblen Geräten und Inhalten. In Sachen Bildqualität kann man neben den standardmäßigen SD-Inhalten auch HD bei vielen Filmen und Serien genießen. Seit Kurzem wird sogar vereinzelt 4K/UHD angeboten. Als Voraussetzungen dafür nennt die offizielle Supportseite eine Bandbreite von 15 Mbit/s, Chromecast Ultra und einen entsprechenden 4K-Bildschirm.

Vorteile Nachteile
Sehr große Filmauswahl Keine Flatrate-Inhalte …
Aktuelle Blockbuster … und keine Original- oder Exklusivinhalte …
Mobile Apps für Android, iOS, Chromebooks … was den Dienst für Serienfans unattraktiv macht
Download-/Offlinemodus für Mobile Apps Sehr wenige mit nativen Apps unterstützte Geräte
HD- und 4K/UHD-Inhalte  

iTunes Video

Was bei Google „Play Filme & Serien“ heißt, ist im Apple-Ökosystem iTunes Video. Auch über diese Plattform gibt es Filme und Serien en masse im Einzelabruf – nicht aber in Form einer Flatrate per Abo. Diese strukturelle Ähnlichkeit zu Googles Play Filme & Serien lässt ähnliche Stärken und Schwächen vermuten, was aber nur zum Teil zutrifft.

Denn wer iTunes Video testen möchte, stößt sogleich auf einen gravierenden Unterschied zu den bisher vorgestellten Netflix-Alternativen: Einen Webplayer für das Anschauen über den Browser gibt es derzeit nicht. Stattdessen sind Download und Installation des iTunes-Clients auf jedem Endgerät notwendig. Belohnt wird man für den Mehraufwand sogleich mit einer riesigen Filmauswahl, die ihresgleichen sucht – von Klassikern bis Blockbustern ist jede Genre-Kategorie massig mit Inhalten bestückt. Auch Serien hat iTunes zu bieten: „Game of Thrones“, „House of Cards“, „The Big Bang Theory“ und viele weitere beliebte Serien können staffelweise oder als Einzelepisoden abgerufen werden.

Der Einzelabruf bringt die gleichen Stärken und Schwächen mit sich wie bei der Google-Konkurrenz: Aktualität und mehr Auswahl stehen einem in der Regel höheren Preis für weniger Videos gegenüber. Der Apple-Dienst überzeugt aber vor allem mit Bonusmaterial zu Filmen und Serien, wie man es von DVDs oder Blu-rays kennt – perfekt für alle, die sich für Interviews, Making-ofs und anderen Hintergründe interessieren. Auch die Bild- und Tonqualität der Filme kann sich sehen respektive hören lassen: HD wird angeboten und auch 5.1-Sound gibt es bei einigen Filmen bereits um die Ohren – entsprechende Heimkino-Ausstattung vorausgesetzt. Lediglich 4K-Filme stehen zurzeit noch nicht bereit.

Ähnlich wie bei Google ist iTunes Video vor allem für diejenigen Nutzer eine gute Netflix-Alternative, die sich ohnehin im Ökosystem des Anbieters bewegen. Das schlägt sich auch bei iTunes auf die limitierte Auswahl an Apps und unterstützten Plattformen nieder: Lediglich auf dem iPhone, iPad, iPod Touch sowie über Mac, PC und die hauseigene Set-Top-Box „Apple TV“ ist iTunes verwendbar. Wer hingegen nicht über Smart TV, Blu-ray-Player, Konsole und Co. sieht, bekommt mit dieser Alternative zu Netflix immerhin die Möglichkeit, auch offline weiterzuschauen. Der Film wird dann einfach heruntergeladen bzw. vorab bis zum Ende gestreamt und ist offline über die iTunes-Mediathek abrufbar. Auch der Bedienkomfort des User-Interfaces ist intuitiv und praktisch. Weitere Pluspunkte sammelt der Dienst mit den zahlreich verfügbaren Ton- und Untertitelspuren.

Vorteile Nachteile
Gigantische Film- und Serienauswahl Download und Installation der Software notwendig bzw. kein Webplayer verfügbar
Aktuelle Blockbuster und viele Klassiker Keine Flatrate
Bonusmaterial für viele Filme Keine Originale
HD bei vielen Inhalten verfügbar Keine Apps abseits des Apple-Ökosystems, abgesehen vom PC
5.1-Sound für einige Filme Derzeit noch keine 4K/UHD-Inhalte
Offlinemodus  

Rakuten TV

Neben Amazon bietet auch ein weiteres E-Commerce-Unternehmen eine Netflix-Alternative: Rakuten TV gehört zum japanischen Onlinehändler Rakuten. Auch bei dem lassen sich internationale Serien und Filme sowohl kaufen als auch ausleihen. Nach dem Ausleihen können Nutzer den Film oder die Episode sofort oder innerhalb von 48 Stunden anschauen. Leider ist es auch nach einem Kauf nicht möglich, den Film dauerhaft auf der eigenen Festplatte zu speichern. Erst wenn Rakuten TV sich entscheidet, den Film aus dem Programm zu nehmen, lässt der Anbieter den Download zu.

Generell sind Kinofilme gegenüber Fernsehserien eindeutig stärker auf dem Portal vertreten. Zu dieser Geschäftsausrichtung passt auch das kostenpflichtige Abo-Angebot Filmtastic: Mit ihm stehen Abonnementen jeden Monat über 100 ausgewählte Filme zur Auswahl. Alle Filme – zu denen allerdings keine aktuellen Blockbuster gehören – können ohne Aufpreis, unbegrenzt angesehen werden. Zusätzlich zu den Filmen sind in diesem Paket auch noch exklusive Interviews mit deutschen Filmschaffenden rund um die Welt des Kinos enthalten.

Neben der Möglichkeit, Rakuten TV über den Browser auf PC oder Mac anzusehen (teilweise wird hierfür die Silverlight-Erweiterung von Microsoft benötigt), stehen auch Apps für Android, Apple-Geräte, SmartTVs und sogar für die Spielekonsole Xbox bereit. Mittels Chromecast, dem TV-Stick von Google kann man das Angebot aber auch auf anderen Geräten nutzen. Generell bietet RakutenTV die Inhalte in SD oder HD an. Auf den SmartTVs von Samsung lassen sich einige Filme sogar in UHD ansehen.

Vorteile Nachteile
Aktuelle Blockbuster Wenige Serien
Gute Geräteunterstützung Keine Eigenproduktionen
Kein Abo nötig Downloads sind nur in Ausnahmefällen möglich
Filmtastic-Paket Schlechte Übersetzung des Hilfe-Bereichs
Möglichkeit Filme zu kaufen oder zu leihen  

Videobuster

Bei Videobuster handelt es sich um eine Online-Videothek – ein Unternehmensmodell, das vor allem in den 2000er-Jahren populär war, und auch lange Zeit von Netflix betrieben wurde. Dabei suchen sich Nutzer Filme auf der Website aus und lassen sich diese per Post als DVD oder Blu-ray nach Hause schicken. Hierfür bietet Videobuster zwei verschiedene Modelle: Ein Abonnement oder den sogenannten aLaCarte-Verleih. Je nach Abonnement hat man monatlich 2 oder 4 Filme oder Flatrate-Abo sogar eine unbegrenzte Anzahl an Filmen zur Auswahl.

Das Prinzip funktioniert so: Zunächst erhält man 1–2 Filme, die man unbegrenzt lang ansehen kann. Weitere DVDs und Blu-rays erhält man allerdings erst, wenn man die alten zurückgesendet hat. Nutzer packen die gewünschten Serien und Filme auf eine Wunschliste, die dann abgearbeitet wird.

ALaCarte funktioniert anders: Dabei schließt man kein Abo ab, sondern wählt bis zu 6 Filme, die man dann für 7 Tage behalten kann. Die Preise hierfür sind abhängig von den gewählten Filmen. Im Gegensatz zum Abo fallen aber Versandkosten an. Teilweise können Filme auch für einen Aufpreis direkt behalten werden. Über einen Onlineshop bietet das Unternehmen zudem auch gebrauchte DVDs und Blu-rays an.

Diese Art von Verleih wirkt in Zeiten von Streaming etwas antiquiert und umständlich, doch bietet sie auch Vorteile: Neben dem eigentlichen Film sind auf den Datenträgern meist noch zusätzliches Material wie Kommentare, Bonus-Szenen oder ein Blick hinter die Kulissen enthalten. Darauf muss man bei den meisten Streaming-Diensten verzichten.

Allerdings bietet auch Videobuster einen Video-on-Demand-Bereich: Ausgewählte Filme und Serien können direkt gestreamt werden – ausgeliehen für 48 Stunden oder gekauft. Werden Filme gekauft, stehen sie allerdings trotzdem nicht zum Download bereit. Streaming funktioniert bei Videobuster über den Browser, auf dem TV-Gerät via Chromecast, Nexus Player, Android TV oder Apple TV, oder auch auf mobilen Android- oder Apple-Geräten.

Vorteile Nachteile
Echte Datenträger Versand ist relativ zeitaufwendig
FSK-18-Filme verfügbar Filme stehen nicht zum Download bereit
Verkauf von gebrauchten DVDs und Blu-rays Geringe Auswahl an VoD-Filmen
Aktuelle Blockbuster  

Die bekanntesten Streaming-Dienste in der Übersicht

  Netflix Amazon Prime Video Maxdome Sky Ticket Google Play Filme & Serien iTunes Video
Filmauswahl + ++ +++ + +++ +++
Serienauswahl ++ +++ +++ + ++ +++
Originalinhalte Viele Viele Wenige Keine Keine Keine
Aktualität des Angebots Mäßig Mäßig Mäßig Hoch Hoch Hoch
Flatrate
Leih- und Kaufversionen
Apps und Verfügbarkeit Hoch Hoch Mäßig Mäßig Gering Gering
Download-bzw. Offlinemodus für mobile Apps
Maximale Bildqualität HD/UHD gegen Aufpreis HD UHD HD HD HD UHD HD
Sprachwechsel
Untertitel Teilweise Teilweise
  Rakuten Videobuster ARD/ZDF Mediathek Archive.org Watchbox Netzkino
Filmauswahl ++ ++ + + ++ ++
Serienauswahl + ++ + + + /
Originalinhalte Keine Keine Viele Keine Gering Keine
Aktualität des Angebots Hoch Hoch Hoch Gering Mäßig Hoch
Flatrate GRATIS GRATIS GRATIS optional
Leih- und Kaufversionen x x x x
Apps und Verfügbarkeit Hoch Mäßig Mäßig Gering Hoch Hoch
Download-bzw. Offlinemodus für mobile Apps x x x x x x
Maximale Bildqualität HD, UHD HD SD HD HD HD
Sprachwechsel x x x x
Untertitel x x x

Fazit

Alle vorgestellten Netflix-Alternativen haben ihre Vorzüge. Sie sprechen unterschiedliche Nutzergruppen an und legen ganz andere Schwerpunkte: Serienjunkies werden aufgrund der enormen Ersparnis durch das Abo-Modell und toller Originalproduktionen mit Amazon Prime Video monatelang beschäftigt sein – finden in Sky Ticket aber eine Plattform für noch aktuellere Serienhighlights. Maxdome ist demgegenüber eine Plattform, die auch Fans bekannter ProSieben- und Sat.1-Eigenproduktionen anspricht. Wer als Cineast Wert auf Aktualität, Auswahl und beste Qualität legt und nicht auf den Euro schauen muss, kann sich auch Google Play Filme & Serien oder iTunes Video näher anschauen. Bei letztgenannten Anbieter gibt es obendrauf noch viel Bonusmaterial.

Sowohl Videoload als auch Rakuten TV bieten interessante Filme ohne Abo-Verpflichtungen an. Für Filmliebhaber, die physische Datenträger wie DVDs oder Blu-rays schätzen, hat Videobuster ein gutes Angebot. Es lohnt sich aber auch der Blick auf die kostenlosen Streaming-Angebote: Während man auf Archive.org vor allem Filmklassiker findet, bieten Netzkino und Watchbox Nischeninhalte, die man nirgendwo sonst findet. Fans des öffentlich-rechtlichen Fernsehens kommen in den Mediatheken von ARD und ZDF auf ihre Kosten. Sicher ist: Auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet schaffen es die vorgestellten Alternativen zu Netflix oftmals sogar, die Vorlage zu übertreffen. Für welche Netflix-Alternative man sich entscheidet, hängt demnach vor allem von den persönlichen Vorlieben ab.