5 Open-Source-Datenbanken im Vergleich

Für einen reibungslosen Ablauf, für eine sorgfältige und strukturierte Speicherung und Lagerung sämtlicher Daten sowie für die Vergabe und Kontrolle der Zugriffsrechte ist eine gute Datenbank für die meisten Unternehmen unerlässlich. Das ist zwar schon seit langer Zeit so, ebenso lange war der Unterhalt einer solchen Datenbank aber mit hohen Kosten verbunden. Mittlerweile gibt es immer mehr Open-Source Datenbanken, die nicht nur verlässlich funktionieren, sondern eben auch eine große Ersparnis bedeuten. Welche Open-Source Databases es gibt, welche Vor- und Nachteile sie bieten und welcher Anbieter für Ihre Zwecke der richtige ist, erfahren Sie in unserem Datenbanken-Vergleich.

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Die einzelnen Anbieter in der Übersicht

Bei der Entscheidung, welche Open-Source Database für Ihre Zwecke die richtige ist, spielen viele Faktoren eine Rolle. Liegt Ihr Fokus zum Beispiel auf Geschwindigkeit, der Verarbeitung großer Datensätze oder ist Ihnen der Austausch mit einer Community besonders wichtig? In der folgenden Tabelle sehen Sie die unterschiedlichen Open-Source Datenbanksysteme im Vergleich. So können Sie bequem entscheiden, welche Option für Sie die passende ist.

  PostgreSQL Apache Cassandra MongoDB MariaDB MySQL Redis
Kompatibel mit einer Cloud
Geeignet für große Datenmengen
Hohe Geschwindigkeit
Relational/NoSQL SQL NoSQL NoSQL SQL SQL NoSQL
Einfache Administration
Communitybasiert
Kompatibel mit vielen Betriebssystemen
Kostenpflichtige Features

Gründe für eine Open Source Database

Das Hauptargument für den Wechsel zu einer der zahlreichen Open-Source Datenbanken ist natürlich der Kostenfaktor. Je nach Unternehmen, Struktur und Anbieter kann ein klassisches Datenbanksystem relativ viel Geld kosten, während die Open-Source-Optionen mit gehörigen Einsparungen punkten. Das ist für viele Nutzer zwar ein gewichtiger, aber nicht der einzige Grund. Auch die Unabhängigkeit kann ein entscheidender Faktor sein. Die meisten Open Source Databases sind mit den gängigen Betriebssystemen kompatibel und außerdem offen für Weiterentwicklungen. Wächst also ein Unternehmen, kann häufig auch das Datenbanksystem mitwachsen.

Zusätzlich sind für viele der offene Quellcode und der Austausch (mit) der Community interessant. Fehler und Sicherheitslücken werden in der Regel schnell aufgedeckt und transparent behoben. Diese Argumente sind einzeln oder zusammen genommen für viele Unternehmen ausschlaggebend, um auf die offene Variante umzusteigen. Dabei gilt aber natürlich nicht automatisch, dass kostenlos zwangsläufig besser ist. Ein Vergleich der freien Datenbanken lohnt sich.

Open-Source-Datenbanksysteme im Vergleich

Es gibt eine riesige Anzahl unterschiedlicher Open Source Datenbanken im Vergleich zu den wenigen großen Anbietern, die den Markt lange unter sich aufgeteilt haben. Zum einen gibt es Zusammenschlüsse motivierter Entwickler, die innovative und zuverlässige Lösungen suchen und so neue Optionen für Unternehmen schaffen. Zum anderen gibt es aber auch jene Anbieter, die durchaus einen kommerziellen Ansatz verfolgen, dabei aber auf den Input einer interessierten Community zurückgreifen. Diese Datenbanken spalten sich häufig auf in kostenlose Basis-Modelle auf der einen und kostenpflichtige Deluxe-Versionen auf der anderen Seite. Wir stellen Ihnen im Folgenden fünf empfehlenswerte Open-Source Databases vor.

PostgreSQL

PostgreSQL ist ein Oldie auf dem Feld der Open-Source-Datenbanken. Schließlich gehen die Ursprünge des objektrelationalen Datenbankmanagementsystems bis in die 1980er Jahre zurück. Altbacken ist sie dabei allerdings keineswegs. Vielmehr konnte die Software unter BSD-Lizenz über die Jahre stetig wachsen und verbessert werden und ist größtenteils mit dem SQL-Standard kompatibel. Die Open-Source-Datenbank ist plattformunabhängig nutzbar, wobei Client und Server auf verschiedenen Systemen laufen können. PostgreSQL kann einfach und unproblematisch erweitert und angepasst werden, weshalb auch zahlreiche große Unternehmen auf die Datenbank setzen.

Vorteile Nachteile
✔ Hohe Kompatibilität mit SQL-Standards ✘ Administration ist vergleichsweise fordernd
✔ Plattformunabhängig nutzbar ✘ Geringere Lesegeschwindigkeit im Vergleich zu anderen Open-Source Datenbanken
✔ Zahlreiche Features ✘ Schwierige Anbindung an einige Frameworks
✔ Viele Anpassungen und Erweiterungen möglich  
✔ Unterstützt JSON  
✔ Kann komplexe Datentypen verarbeiten  
✔ Große Community und daher gutes Monitoring  

Apache Cassandra

Gerade bei besonders großen Datenmengen können Open-Source-Datenbanken an ihre Grenzen stoßen. Eine ausdrückliche Ausnahme ist Apache Cassandra. Das Datenbankmanagementsystem basiert auf Java und überzeugt durch seine Nulltoleranz für Ausfallzeiten. 2008 wurde das System von Facebook veröffentlicht, heute verfügt es über eine eigene Abfragesprache. Apache Cassandra ist eine spaltenorientierte NoSQL-Datenbank und verteilt die gewaltigen Datenmengen auf verschiedene Cluster. Auch im Bereich der Analyse und Protokollierung punktet Apache Cassandra im Vergleich mit anderen Open-Source Datenbanken.

Vorteile Nachteile
✔ Ideal für große Datenmengen ✘ Geringere Lesegenauigkeit
✔ Hohe Fehlertoleranz ✘ Keine ACID-Eigenschaften
✔ Gute Ergebnisse bei Analyse und Protokollierung  
✔ Starke Performance  
✔ Hohe Skalierbarkeit  

MongoDB

Auch MongoDB ist eine NoSQL-Datenbank. Sie überzeugt unter anderem im Umgang mit mobilen Apps, Produktkatalogen und Content Management. Die dokumentbasierte Datenbank läuft auf verschiedenen Betriebssystemen, wobei die Daten bei MongoDB im BSON-Format in sogenannten Collections gespeichert werden. Weil diese auf verschiedene Server verteilt werden, erhöht sich die Verfügbarkeit und die Datenlast wird von mehreren Schultern getragen. Seit der Erstveröffentlichung 2009 wurde MongoDB stetig weiterentwickelt und gehört heute zu den beliebtesten und meistgenutzten NoSQL-Datenbanksystemen weltweit. Neben der kostenlosen Open-Source-Variante gibt es auch eine kommerzielle Version mit zusätzlichen Features für Unternehmen.

Vorteile Nachteile
✔ Einfache Änderung der Datenstruktur ✘ Keine Unterstützung für JOIN
✔ Hohe Skalierbarkeit ✘ Höhere Speicheranforderungen
✔ Hohe Flexibilität und einfache Verwaltung großer unstrukturierter Datenmengen  
✔ Gut nutzbar im Umgang mit mobilen Apps  

MySQL und MariaDB

Soll es allerdings doch eine SQL-Datenbank werden, schwören viele Firmen auf MySQL. Das Datenbankmanagementsystem, das bereits seit 1995 erhältlich ist, überzeugt durch eine sehr einfache und intuitive Administration und eine schnelle Installation auf verschiedenen Betriebssystemen. Auch die Pflege des Systems ist leicht durchzuführen. Leider sind viele zusätzliche Features, die zum Teil für eine ideale Nutzung auf höchstem Niveau unabdingbar sind, nur in der kostenpflichtigen Version erhältlich. Gerade in den Bereichen Datensicherheit und Monitoring offenbart die kostenlose Datenbank Schwächen.

Der Datenbankserver MariaDB stammt von denselben Entwicklern wie MySQL und enthält auch sämtliche Sicherheitspatches der älteren Datenbank. MariaDB funktioniert ebenfalls in der Nutzung ähnlich und kann die Funktionen von MySQL auch anbieten. Die erwähnten kostenpflichtigen Features finden sich hier nach wie vor zur freien Verwendung. Durch die große Community im Hintergrund schreitet MariaDB stetig voran und wartet so mit neuen Funktionen auf. Eine Engine für verteilte Transaktionen, eine höhere Geschwindigkeit im Vergleich zu MySQL, dynamische Spalten und einiges mehr sorgen dafür, dass sich die Datenbank im Vergleich zu anderen Datenbanksystemen nicht verstecken muss.

Vorteile Nachteile
✔ Standard für viele Unternehmen ✘ Viele Features kostenpflichtig (MySQL)
✔ Intuitive Administration ✘ Keine Migration von MariaDB auf MySQL
✔ Kompatibel mit vielen Betriebssystemen  
✔ Hohes Speichervolumen  
✔ Einfacher Wechsel von MySQL auf MariaDB  

Redis

Die In-Memory-Datenbank Redis arbeitet ebenfalls nicht relational und gehört somit zur NoSQL-Familie. Die Database überzeugt vor allem durch ihr Tempo (mit Reaktionszeiten unter einer Millisekunde) und die besonders einfache Nutzung. Gerade im Bereich des Cachings schwören viele Unternehmen auf Redis. Abzüge gibt es dagegen beim Umgang mit komplexeren Datenstrukturen. Da die Daten direkt im Arbeitsspeicher abgelegt werden, benötigt der Remote Dictionary Server deutlich mehr Arbeitsspeicher im Vergleich zu anderen Datenbanken.

Vorteile Nachteile
✔ Extrem hohe Reaktionszeiten ✘ Hoher Speicherbedarf
✔ Intuitive Nutzung ✘ Ausbaufähig im Umgang mit komplexen Datenstrukturen
✔ Gute horizontale und vertikale Skalierung  
✔ Clients für fast jede Programmiersprache  
✔ Verteilung auf verschiedene Server  

Sind Open-Source-Datenbanken auch für die Cloud geeignet?

Statt stationäre Datenbanken zu unterhalten, weichen immer mehr Unternehmen auf Cloud-Lösungen aus. Die Vorteile liegen auf der Hand: statt eines kostenintensiven und stromfressenden Servers vor Ort werden die eigenen Daten ausgelagert.

Neben der kompletten Verlagerung in die Private- oder Public-Cloud, gibt es auch Hybrid-Modelle, die neben der Cloud auch ein Teil der Daten im eigenen Haus belassen. Gerade bei besonders großen Datensätzen kann das ein kluger Ansatz sein. Die entstehenden Kosten lassen sich in der Regel gut abschätzen und sind keinen starken Schwankungen unterworfen. Teure Hard- oder Software muss nicht angeschafft oder auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch die Verknüpfung verschiedener Standorte ist mit einem Cloud-Modell einfacher.

Alle hier vorgestellten Open-Source-Datenbanken eignen sich auch für den vollständigen oder hybriden Einsatz einer Cloud. Wenn Sie sich für eine Cloud-Lösung entscheiden, sind Sie vermutlich auch an hochskalierbaren Datenbanken interessiert. Gleichzeitig wünschen Sie sich schnelle Reaktionszeiten, da durch die Verbindung zur Cloud ohnehin schon leichte Latenzen auftreten können. Hier spielen vor allem Apache Cassandra und Redis ihre Stärken aus, da diese beiden Datenbanksysteme sowohl hochskalierbar sind als auch mit toller Perfomance beeindrucken.

Tipp

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