Jekyll für Blogs und andere statische Webprojekte zu nutzen, stellt aus verschiedenen Gründen eine überlegenswerte Alternative zu Content-Management-Systemen, Baukästen und Co. dar. Der wesentliche Vorteil dieser Lösung ist die Simplizität, die sowohl die Arbeit mit dem Website-Generator als auch die erstellten Projekte auszeichnet. Dank der Möglichkeit, auf eine Datenbank zu verzichten, spart man sich beispielsweise die Einrichtung und Konfiguration einer solchen komplett. Außerdem entfallen die ansonsten notwendigen Datenbankzugriffe, was sich positiv auf die Ladezeit der Website auswirkt. Zur guten Performance und einfachen Projektentwicklung und -pflege trägt auch der minimalistische Code bei, der auf die wichtigen Funktionen und Features reduziert ist und sämtliche Jekyll-Themes auszeichnet. Im Gegensatz zu klassischen CMS generiert Jekyll auslieferbares Markup direkt nach einer Änderung und nicht erst dann, wenn ein Nutzer die Seite aufruft.
Ferner überzeugt Jekyll in puncto Stabilität und Sicherheit: Da der Webserver lediglich Textdateien ausliefern muss, ist das Fehlerpotenzial bei Jekyll-Präsenzen wesentlich geringer als bei Websites, die erst durch das Zusammenspiel mehrerer verschiedener Komponenten funktionieren. Und weil keine regelmäßigen Aktualisierungen notwendig sind, sorgt das stabile Codegerüst zudem langfristig für eine hohe Verfügbarkeit der Website. Die Sicherheit resultiert derweil daraus, dass Jekyll – ohne CMS, Datenbank und Skripte mit dynamischen Elementen (PHP, JavaScript etc.) – schlichtweg kaum Angriffsfläche bietet.
Während die stark eingeschränkte Codebasis für erfahrene Entwickler keinerlei Hindernis darstellt, werden sich Neulinge mit dem Website-Generator allerdings schwertun. In der Standardausführung verfügt Jekyll über keine grafische Oberfläche, weshalb Installation und Einrichtung über die Kommandozeile erfolgen müssen. Auch in Sachen Theme-Auswahl ist Jekyll vielen CMS oder anderen Website-Entwicklungstools, für die oft hunderte oder gar tausende Design- und Layout-Vorlagen existieren, deutlich unterlegen. Gleiches gilt für den Support, der aufgrund der kleinen Community und der geringen Verbreitung eher spärlich ausfällt.
Die folgende Tabelle fasst abschließend die wichtigsten Vor- und Nachteile von Jekyll zusammen.
Vorteil | Nachteil |
✔ Kurze Ladezeit der entwickelten Website | ✘ Standardmäßig ohne grafische Nutzeroberfläche |
✔ Keine Einrichtung und Pflege von Datenbanken und CMS notwendig | ✘ Hohe Kompilierungszeit |
✔ Bietet nahezu keine Angriffsfläche | ✘ Nur wenige Themes und Plug-ins verfügbar |
✔ Keine regelmäßige Updates notwendig | ✘ Kleine Community |
✔ Große Freiheiten bei der Programmierung (optional: freie Auswahl von GUI und Editor) | ✘ Kein Bildbearbeitungsprogramm |
✔ Keinerlei Abhängigkeit von bestimmten Formaten oder zusätzlichen Tools | ✘ Serverseitiges Skripting (z. B. für Formulare) nicht möglich |
✔ Hosting in Eigenregie oder auf GitHub-Servern (kostenfrei) möglich | |
✔ Eigener Entwicklungsserver integriert | |