Die Beispiele zeigen, dass es vielfältige Möglichkeiten zur Umsetzung eines Bewertungssystems gibt. Diese müssen sich zudem nicht gegenseitig ausschließen und lassen sich leicht kombinieren. Das Amazon-Beispiel verdeutlicht dies: Mit der Rezension verbunden ist dort auch eine Bewertung des Artikels nach dem Fünf-Sterne-Prinzip.
Zudem besteht die Möglichkeit, mit Kommentaren und nach dem Like-Prinzip die eigentliche Bewertung zu bewerten. Aus diesen Beispielen lassen sich einige Best-Practices ableiten. Denn damit Kunden den Bewertungen auf Ihrer Website auch wirklich vertrauen und diese Option als hilfreich empfinden, sollten Sie einige ebenso einfache wie grundsätzliche Regeln beachten:
- Bewertungen, Ratings und Kommentar müssen authentisch sein. Das heißt: Sie sollten wirklich von Kunden stammen. Gefälschte Bewertungen führen oftmals zu einem gegenteiligen Effekt.
- Dementsprechend sollten Sie auch schlechte Bewertungen nicht löschen oder verschleiern. Stattdessen lohnt es sich – etwa über eine Comment-Box – sachlich auf die Kritik zu reagieren und höflich Hilfe anzubieten.
- Ermutigen Sie Ihre Nutzer oder Kunden, Feedback abzugeben, und suchen Sie proaktiv den Austausch. Während Sie dadurch wichtige Informationen und Anregungen erhalten, signalisiert eine höhere Anzahl an Bewertungen gleichzeitig, dass Ihr Angebot sehr populär ist – und Ihre User erhalten wichtige Erfahrungsberichte.
- Die Bewertungsfunktion muss leicht zu finden und unkompliziert sein. Machen Sie es Ihren so leicht wie möglich, Bewertungen auf Ihrer Website zu hinterlassen.
- Dementsprechend sollte Sie sich auch überlegen, was die Voraussetzungen sind, damit User Bewertungen auf Ihrer Website abgeben können: Müssen Benutzer dafür eingeloggt sein, sich über Facebook, Twitter oder Google authentifizieren oder können sie vollkommen anonym Bewertungen abgeben?
- Bei großen Onlineshops lohnt es sich zudem, den Aufwand zu belohnen: Wer beispielsweise bei Amazon besonders viele hilfreiche Rezensionen verfasst, schafft es irgendwann in den „Rezensenten-Olymp“. Dann wird jede Rezension des Kunden mit dem Vermerk „Hall-of-Fame-Rezensent“ oder „Top-500-Rezensent“ versehen. Das motiviert zusätzlich.
- Werten Sie die Bewertungen, Kommentare und/oder Rezensionen Ihrer Kunden oder Besucher regelmäßig aus. Nur wenn Sie die Kritik ernst nehmen und tatsächlich Schlüsse daraus ziehen, können Sie auch die Qualität des Angebots und die User-Experience verbessern.
Diese Regeln zeigen: Authentizität ist für Ratings auf einer Website das Maß aller Dinge. Dementsprechend wichtig ist es, dass die Bewertungen von echten Kunden stammen, positive Bewertungen begründet sind und durchaus ab und an mal kritische Stimmen zu Wort kommen. Gekaufte Bewertungen, die einseitig nur die positiven Aspekte betonen, erkennen die Nutzer schnell und werden misstrauisch.
Zwar scheinen negative Bewertungen in erster Instanz abzuschrecken, doch langfristig ist die Chance groß, dass Sie durch Vertrauen und Glaubwürdigkeit sogar mehr Conversions erzielen – erst Recht, wenn Sie infolge vorhandener Kritik fortwährend Ihr Angebot auf Basis der User- oder Kundenmeinungen verbessern. Das gilt natürlich nur, solange die Negativbewertungen nicht Überhand nehmen.