EXIF: Metadaten von Bildern ansehen und speichern

Für die normale Bildbearbeitung und Archivierung reichen oft Details wie Auflösung, Dateiformat, Pixelmaße oder Farbraum. Wer jedoch für eine Bildrecherche konkrete Bildinformationen benötigt, aus Datenschutzgründen nicht alle Metadaten teilen oder Fotos nach Datum, Belichtung oder Kameramodell ordnen möchte, der sollte wissen, was EXIF-Daten sind. Diese Informationen enthalten nahezu alles, was es über die Kamera, die Aufnahmeparameter und mitunter sogar über die Location der Aufnahme zu wissen gibt.

Was sind EXIF-Daten?

Vor der digitalen Fotografie notierten professionelle Fotografen Details zu ihren Bildern per Hand, um Aufnahmefehler zu vermeiden oder geeignete Parameter zu definieren. Heutzutage sind handschriftliche Notizen überflüssig, denn Kameras und Smartphones speichern Bilder vielfach direkt im weitverbreiteten JPEG-Format ab und fügen automatisch sogenannte EXIF-Metadaten hinzu.

EXIF steht für „Exchangeable Image File Format“. Die Technik dahinter wurde 1995 von der Japanese Electronic Industries Development Association (JEIDA) als Standardformat für JPEG und TIFF entwickelt. Der EXIF-Datenblock enthält Informationen zu den technischen Bildmerkmalen und ist den Grafikdaten in einem Header vorangestellt. Seit 2010 liegt Version 2.3 des EXIF-Standards vor.

Welche Informationen stecken in EXIF-Daten?

Der EXIF-Block enthält alle Details zu technischen Spezifikationen und Aufnahmeparametern gespeicherter Bilder. Damit grenzt sich EXIF von dem IPTC-Metadaten-Standard ab, der so weitgehende Informationen nicht automatisch speichert und ausschließlich inhaltliche Bildangaben enthält.

Im EXIF-Block sind folgende Bilddaten hinterlegt:

  • Auflösung
  • Dateityp
  • Blendezahl/Belichtungszeit/ISO
  • Bilddrehung
  • Datum/Uhrzeit
  • Weißabgleich
  • Thumbnail
  • Brennweite
  • Blitzlicht
  • Objektiv
  • Dateityp
  • Kameratyp
  • Verwendete Software
  • Aufnahmezeit und ggfs. GPS-Tagging

Beispiele für EXIF-Daten

EXIF-Daten werden in Form von Tags angezeigt. Tags bestehen aus einem Parameter (wie Brennweite oder Helligkeit) und dem präzisen Wert des jeweiligen Bildes.

Abmessungen 4000 x 2667
Breite 4000 Pixel
Höhe 2667 Pixel
Horizontale Auflösung 300 dpi
Vertikale Auflösung 300 dpi
Kamerahersteller Canon
Kameramodell Canon EO S7000
Belichtungszeit 2 Sek.

Es ist derzeit möglich, mehr als 100 technische Daten zu einem Bild über den EXIF-Standard zu speichern und zu hinterlegen. Wie detailliert die EXIF-Informationen sind, hängt unter anderem auch von der Kamera oder dem Smartphone ab. Moderne Geräte enthalten GPS-Empfänger und sind so zum Beispiel auch in der Lage, Geo-Tags zu speichern – also Angaben zum geographischen Ort der Aufnahme.

EXIF-Daten auslesen und anzeigen lassen

EXIF-Daten lassen sich mit den meisten Bildbetrachtungs- und Bildbearbeitungsprogrammen anzeigen. Wichtig ist nur, dass es sich um JPEG- oder TIFF-Formate handelt. RAW-Aufnahmen (also Bilder, die nicht komprimiert wurden) unterstützen den EXIF-Standard nicht.

Zum Auslesen der Metadaten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dazu zählen spezifische Gratistools für Metadaten, herkömmliche Internetbrowser oder vorinstallierte Fotoprogramme.

EXIF-Gratistools

Es gibt eine große Auswahl an kostenlosen Anwendungen, die EXIF-Metadaten vollständig auslesen und verändern können. Eine nachträgliche Bearbeitung der EXIF-Daten ist zum Beispiel dann nötig, wenn Bilder nach Datum in Archiven geordnet werden sollen, die Datums- und Zeitangaben aber nicht korrekt eingetragen sind (zum Beispiel durch Zeitverschiebung bei Reisen oder falsche Einstellungen am PC).

Ein anderer Grund, EXIF-Daten auszulesen, sind die Urheberrechte. Sowohl für Werbe- oder Designfirmen als auch für Fotografen sind EXIF-Daten von Bedeutung. Ein Fotograf möchte vielleicht seine Informationen aus Lizenzgründen hinterlegen oder Aufnahmedetails verbergen, um seine Methode nicht zu veröffentlichen. Firmen möchten möglicherweise bei lizenzierten Bildern den Urheber feststellen, wenn keine Angaben zu finden sind.

Folgende Tools stehen gratis zum Download zur Verfügung und ermöglichen das vollständige Auslesen und Bearbeiten der Metadaten:

  • ExifPro
  • AnalogExif
  • ExifTool
  • ExifPilot
  • Exifer
  • ExifViewer

EXIF mit dem Browser anzeigen lassen

Auch mit den Internetbrowsern Google Chrome und Firefox lassen sich EXIF-Daten problemlos anzeigen. Dafür braucht es nur das Gratis-Add-on ExifViewer. Die Browsererweiterung ist ganz einfach über das Menü unter der Rubrik „Add-on“ per Suche zu finden.

Nach der Installation können die EXIF-Metadaten von Web-Bildern ausgelesen werden. Klicken Sie diese an und öffnen Sie per Rechtsklick die Bilddetails. Nicht alle Online-Bilder stellen jedoch EXIF-Daten zur Verfügung.

EXIF per Rechtsklick

Der schnellste Weg, sich EXIF-Daten anzeigen zu lassen, ist ganz einfach der Rechtsklick auf das ausgesuchte Bild. So erhält man aber nur rudimentäre Metadaten (z. B. Datum, Uhrzeit, Dateityp und -name). Um an die vollständigen Daten zu kommen, braucht es in jedem Fall ein Foto-Tool oder ein spezielles EXIF-Programm.

EXIF und Datensicherheit

Nur wenigen ist bekannt, wie viel ein einfaches Foto vom Handy oder von der Kamera über uns verraten kann. Vor allem, wenn Bilder in den sozialen Medien oder auf Karriereportalen geteilt werden, verraten bestimmte Details in den Metadaten, mehr als Ihnen lieb sein könnte. Datenschutz ist jedoch ein wichtiges Thema und auch ein Problem in Zusammenhang mit EXIF-Daten.

Bis 2016 wurden zum Beispiel auf Facebook Deutschland Metadaten von Fotos beim Hochladen weitestgehend entfernt. Zum einen, um ausführbaren Schadcode, der sich in Metadaten verstecken kann, nicht in User-Geräte zu schleusen und zum anderen, um private Daten zu schützen.

Seit 2016 ist Facebook jedoch per Gerichtsurteil verpflichtet, die Metadaten beim Hochladen von User-Fotos unverändert zu lassen, um die Authentizität von Bildern feststellen zu können. Da die meisten Smartphones und inzwischen auch Digitalkameras mit GPS-Funktionen ausgestattet sind und einige Bilder mit einem Geo-Tag (also einer Ortsangabe) und der IP-Adresse versehen sind, sollte sich jeder überlegen, ob tatsächlich all seine Metadaten für das WWW bestimmt sind.

Wer nicht möchte, dass Details über die eigenen Bilder in den EXIF-Daten hinterlegt bleiben, sollte mittels der vorgestellten EXIF-Tools die Bildinformationen löschen.

EXIF und Datenverlust

Ein weiteres potenzielles Problem ist der Verlust von Metadaten, nachdem ein JPEG-Bild mit einer Bildbearbeitungssoftware verändert und gespeichert wurde. EXIF-Daten werden in dem Fall nämlich unter Umständen nicht beibehalten, sondern durch die automatische Datenkomprimierung gelöscht. Das kann ärgerlich sein, wenn zum Beispiel Fotos nach Datum, Kameramodell oder bestimmten Aufnahmeparametern sortiert werden sollen.

Tipp

Mit dem HiDrive Cloud-Speicher von IONOS können Sie auf Nummer sicher gehen. Speichern Sie einfach Ihre Bilder in der IONOS-Cloud, bevor Sie sie bearbeiten und erstellen Sie sich somit ein Backup für den Notfall.

Wer die EXIF-Daten speichern möchte, der sollte immer darauf achten, Bilder im JPEG- oder TIFF-Format zu sichern. Bei Adobe Photoshop müssen Sie beispielsweise die Funktion „Speichern unter“ verwenden, da die Datei sonst ohne EXIF-Daten gesichert wird. Vorsicht auch bei der Funktion „Für Web und Geräte speichern“, da die EXIF-Daten auch hierbei verlorengehen. Nutzen Sie also möglichst immer die „Speichern unter“-Funktion.