„Wie viel ist meine Domain wert?“ Die Vergangenheit zeigt, dass es gar nicht so einfach ist, den Domain-Wert zu ermitteln. Dass Ihre Domain einen Wert in Millionenhöhe hat – wie die 2005 für 90 Millionen US-Dollar von der Reiseagentur Vegas.com akquirierte Domain lasvegas.com – ist eher unwahrscheinlich. Doch auch in anderen Preissegmenten lassen sich mit dem Verkauf einer Webadresse ansehnliche Gewinne erzielen.

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Wie ermittelt man den Wert einer Domain?

Domains sind einzigartig, was überhaupt der Grund dafür ist, dass sich Interessenten bei Ihnen melden, die Ihre Domain kaufen möchten. Allerdings ist die Exklusivität einer Adresse auch die Ursache dafür, dass eine Ermittlung des Domain-Werts so schwer ist. Die jeweiligen Domain-Bestandteile bzw. Domain-Typen wie Top-Level-Domain oder Second-Level-Domain, ccTLD oder gTLD spielen natürlich eine Rolle bei der Bewertung – schließlich kosten einige Domain-Endungen schon von sich aus eine Menge Geld. Letztlich ist aber die jeweilige gewählte Kombination von Namen und Endung, die immer nur einmal registriert werden kann, die entscheidende Größe für die Einstufung des Domain-Werts.

Im Web werden verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Onlinetools und -services als Hilfsmittel für alle, die ihre Domain verkaufen und den Wert ermitteln möchten, angeboten. Hierzu zählen u. a. folgende Dienstleister:

  • Adresso.de: Mit dem Service von Adresso.de können Sie den Wert Ihrer Domain kostenfrei (Schnellbewertung) oder kostenpflichtig (Premiumbewertung) ermitteln. Hauptkriterium der Überprüfung, die nicht für Adressen mit neuen TLDs möglich ist, ist der sprachliche Wert der Webadresse.
  • Sedo.com: Der Anbieter Sedo.com offeriert kostenpflichtige Domain-Bewertungen für kaufende und verkaufende Parteien, die spätestens fünf Tage nach Zahlungseingang per E-Mail versendet werden. Zu den zehn Untersuchungskriterien zählen u. a. die Suchmaschineneignung und die Werbewirkung der Domain.
  • Domaininvestment.de: Das Team von Domaininvestment.de bietet wahlweise eine Sofortbewertung innerhalb von 60 Minuten, eine etwas umfangreichere Bewertung (5 bis 7 Seiten) oder ein ausführliches Domain-Gutachten. In diese kostenpflichtigen Checks in PDF-Form fließen Faktoren wie die Domain-Endung und -Länge, mögliche Verkaufschancen und Käufergruppen sowie (sofern vorhanden) Rankings, Verlinkungen und Traffic ein. Alternativ gibt es eine kostengünstige Vorprüfung, die Sie per E-Mail erhalten.
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Domain-Wert einschätzen: Auf welche Faktoren kommt es an?

Die kostenpflichtigen Angebote zur Ermittlung des Domain-Werts berücksichtigen typischerweise deutlich mehr Kriterien, weshalb Sie hier grundsätzlich mit einem treffenderen Resultat rechnen können. Doch wie sollen Sie als Besitzerin oder Besitzer einer Domain einschätzen können, ob sich ein Investment für die Bestimmung des Domain-Werts lohnt? Nachfolgend erfahren Sie die wichtigsten Bewertungskriterien, anhand derer Sie auf eigene Faust eine erste Einschätzung des Domain-Werts treffen können.

Hinweis

Bevor Sie eine Domain verkaufen und den Wert einschätzen, sollten Sie unbedingt die wichtigsten Informationen zu Markenrecht, Markenschutz und Co. durchgehen: Markenrechtsverletzungen können Sie andernfalls am Ende teuer zu stehen kommen! Eine erste Anlaufstelle bietet die Online-Basisrecherche des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA).

Faktor 1: Name und Länge der Domain

Eine Faustregel lautet: Je kürzer der Name einer Domain ist, desto höher ist ihr Wert. An diese Regel sind allerdings auch ein paar Bedingungen geknüpft, denn andernfalls wären auch Domains mit willkürlichen Buchstabenaneinanderreihungen wie beispielsweise ababcd.de oder abcde.com wahre Goldschätze. Entscheidend für den Domain-Wert ist also, ob die – möglichst kurze Domain – einen aussagekräftigen Namen hat oder bekannte (nicht markenrechtlich geschützte) Abkürzungen, Wortspiele oder Ähnliches enthält, die für Käufer von Interesse sein könnten.

Andersherum fällt der Wert einer Domain standardmäßig geringer aus, wenn sie kryptische Namen und Endungen enthält oder mehrere Wörter bzw. Begriffe miteinander kombiniert.

Faktor 2: Sprachliche Kriterien

Abseits der Länge und Bekanntheit des Domain-Namens gibt es noch einige weitere sprachliche Aspekte, die den Wert einer Domain entscheidend beeinflussen können. So ist es beispielsweise von Relevanz, ob es sich bei dem zentralen Begriff der Domain um ein Substantiv, ein Adjektiv oder ein Verb handelt. Für die meisten Szenarien stellen Substantive die präferierte Lösung dar, wobei es für den Domain-Wert ausschlaggebend sein kann, ob sowohl Einzahl- als auch Mehrzahlform vergeben sind – wie beispielsweise bei schuh.de und schuhe.de. Bei einigen Substantiven wie „Becher“ oder „Löffel“ sowie bei Pluralwörtern (auch Pluraletantum) wie „Ferien“ oder „Kosten“ spielt dieser Faktor natürlich keine Rolle.

Zeichen, Ziffern oder Wörter, die Teil der Domain, aber gänzlich ohne Bezug zu anderen möglichen Webprojekten sind, wirken sich zudem wertmindernd aus.

Faktor 3: Verfügbarkeit von Alternativen

Spätestens mit den neuen TLDs sind die Kombinationsmöglichkeiten aus Namen und Endung im Webadressbereich erheblich gestiegen. Wollen Sie den Wert einer Domain ermitteln, ist folglich auch die Verfügbarkeit alternativer Top-Level-Domains miteinzubeziehen. Ist beispielsweise die Adresse domain.com in Ihrem Besitz, doch die Alternative domain.org noch frei, ist die Chance deutlich geringer, einen hohen Verkaufspreis für Ihre Adresse zu erzielen. Wenn Sie von Beginn an Domain-Namen mit den verschiedensten Endungen kaufen und registrieren, haben Sie eine bessere Verhandlungsbasis – insbesondere, wenn Sie Ihren Fokus auf die beliebtesten Domain-Endungen setzen.

Hinweis

Häufig sichern sich Unternehmen und Onlineservices den gewünschten Domain-Namen gleich mit den verschiedensten verfügbaren Top-Level-Domains. Darüber hinaus gibt es den Ansatz, Content unter verschiedenen Sub-Level-Domains zu veröffentlichen. Man spricht in diesem Fall von einer Multiple-Domain-Strategie.

Faktor 4: Alter der Domain

Das Domain-Alter bezieht sich auf das Datum, an dem eine Webadresse registriert wurde. Ob der Registrierungszeitpunkt selbst tatsächlich einen Einfluss auf die Bewertung durch Google und Co. hat, ist zwar ungewiss – ist die Domain aber bereits seit Jahren aktiv, wirkt sich das in jedem Fall auf das Ranking und damit auch auf den Domain-Wert aus. Insbesondere der Inhalt und die Zahl an Backlinks, die auf die Domain verweisen, bestimmen die Reputation einer Webadresse. Auch die Vertrauenswürdigkeit der Webprojekte, die im Laufe der Zeit unter einer Domain veröffentlicht wurden, ist aus SEO-technischer Sicht von Relevanz.

Im Zusammenhang mit SEO spielt natürlich auch das Keyword-Potenzial der Domain eine Rolle: Enthält die Webadresse Begrifflichkeiten, die bei Google und anderen Suchmaschinen über ein hohes Suchvolumen verfügen, stärkt dies die Verhandlungsbasis beim Domain-Verkauf enorm. Bildet der Adressname allerdings allzu offensichtlich bestimmte Keyword-Phrasen ab, wie z. B. bei der Adresse was-ist-seo.de, hat dies eher negative Folgen für die Bewertung durch Suchmaschinen und damit auch auf den Wert der Domain.

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Faktor 5: Kommerzielles Potenzial

Lässt sich mit einer Webadresse Geld verdienen? Und wenn ja, in welcher Branche? Um den Domain-Wert ermitteln zu können, müssen Sie auch das kommerzielle Potenzial der Adresse einzuschätzen wissen. Besonders Domains in internetaffinen Branchen erfreuen sich großer Beliebtheit, weshalb ihr Wert deutlich höher einzustufen ist als der von Adressen in Nischenbranchen. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass Unternehmen, die in einer boomenden Branche aktiv sind, natürlich auch mit einer passenden, starken Domain punkten möchten. Zum anderen lohnt es sich gerade, auf Webadressen mit kommerziellem Potenzial Werbung zu schalten, was die Domain wiederum für Partner interessant macht.

Hinweis

Einige Endungen verfügen über individuelle Domain-Sperrfristen, innerhalb derer entsprechende Webadressen nicht den Besitzer bzw. die Besitzerin wechseln dürfen.

Domain-Wert: Wie reagiert man auf eine Anfrage?

Wenn Sie selbst den Wunsch hegen, eine Domain zu verkaufen, ist die Wert-Ermittlung vorab selbstverständlich. Doch wie verhält man sich am besten, wenn Dritte gänzlich unvermittelt mit der Anfrage herantreten, ob Interesse an einem Domain-Verkauf besteht?

In jedem Fall gilt hier zunächst einmal der Grundsatz: Überstürzen Sie nichts! Wenn ein Unternehmen oder eine Einzelperson tatsächlich Interesse an Ihrer Domain hegt, werden Sie in der Regel auch genügend Zeit haben, um über einen Verkauf nachdenken zu können und den Domain-Wert in aller Ruhe zu ermitteln. Noch vor der Frage des Verkaufspreises sollten Sie sich allerdings mit dem Käufer bzw. der Käuferin auseinandersetzen. Vergewissern Sie sich, dass es sich um ein seriöses Angebot handelt, bevor Sie alle weiteren Schritte angehen. Wenn Ihre Recherche zu einem positiven Ergebnis führt und Sie einem Verkauf nicht abgeneigt sind, stehen Ihnen prinzipiell zwei Möglichkeiten zur Auswahl:

  1. Sie bitten den Interessenten bzw. die Interessentin, ein Angebot vorzulegen.
  2. Sie nennen dem Interessenten bzw. der Interessentin den gewünschten Verkaufspreis.

Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile: Wenn Sie die erste Variante wählen, müssen Sie den Domain-Wert beispielsweise nicht unbedingt vorher in Erfahrung bringen, sondern können die Recherche auch erst starten, nachdem Sie ein Angebot erhalten haben. Sie verzichten auf diesem Wege allerdings auf den Vorteil, selbst in die Offensive zu gehen, um möglicherweise einen höheren Verkaufspreis zu erzielen. Falls Sie Ihre Domain zum Verkauf gelistet haben, sollten Sie in jedem Fall ein eigenes Angebot unterbreiten.

Domain-Check
Hinweis

Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass der Domain-Wert nicht mit dem Wert Ihrer Website gleichzusetzen ist, sofern Sie ein Projekt unter der umworbenen Adresse betreiben. Bei der Frage, wie viel Ihre Domain wert ist, spielt der veröffentlichte Inhalt also keine Rolle. Nicht von ungefähr können Sie im Rahmen von Domain-Handel Adressen kaufen und verkaufen, ohne eine eigene Website zu betreiben.

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