Die unterschiedlichsten Unternehmensformen aus den verschiedensten Branchen besitzen Lager. Ein Dienstleister im Software-Bereich vielleicht weniger, aber ein Onlinehändler auf jeden Fall. Handwerker, Einzelhändler, produzierende Unternehmen: Alle haben Wareneingänge und -ausgänge. Den Überblick hierüber zu behalten, ist für jedes Unternehmen überlebenswichtig. Hat man eine falsche Vorstellung von seinen Beständen, könnten mitunter Lieferungen nicht erfolgen oder die Produktion könnte stocken. Theoretisch geht es auch mit Stift und Notizbuch oder durch den Einsatz von Excel-Tabellen, doch das ist umständlich und fehleranfällig.
Lagerverwaltungssoftware gibt Selbstständigen, KMUs und großen Unternehmen einen genauen Überblick über ihr Lager. Das heißt: Man weiß nicht nur zu jedem Zeitpunkt, was sich im Unternehmen (bzw. auf dem Weg hin zum oder aus dem Betrieb) befindet, sondern auch wo jeder einzelne Artikel zu finden ist. Das kann großen Aufwand bedeuten, doch ein gutes Lagerverwaltungsprogramm macht den Nutzern diese Arbeit um einiges leichter. Durch die EDV-Lösung sichern sich Unternehmen gleich mehrere Vorteile:
- Ein- und Abgänge erfassen: Durch einfache Funktionen (z. B. einen Barcode-Scanner) wird jede Bewegung erfasst und in das System aufgenommen.
- Planung der Sortierung: Ein gutes Lagerverwaltungsprogramm kennt die Lagerkapazitäten und findet selbstständig den besten Platz für einen eingegangenen Artikel.
- Bewegungen festhalten: Wenn Artikel innerhalb des Lagers von einem Ort zum anderen bewegt werden, erfasst die Lagersoftware den Transport – entweder selbstständig oder durch einfache Eingabemöglichkeiten.
- Warnung vor Über- oder Unterbestand: Gute Lagersoftware warnt die Nutzer davor, wenn der Bestand eines Artikels zu niedrig oder zu hoch ist.
- Steigerung der Effizienz: Da es nicht mehr zu Problemen beim Verwalten des Lagers kommt, laufen alle anderen Prozesse im Unternehmen reibungsloser.
- Analysen anfertigen: Ein System, das den Lagerbestand durchgängig überwacht, sammelt auch Daten, die interessante Einblicke und eine sicherere Planung für die Zukunft ermöglichen.
Man unterscheidet in der Regel zwei verschiedene Typen von Lagerverwaltungssoftware: laufende und periodische Systeme. Letztere stellen den Lagerbestand durch regelmäßige Überprüfungen – in Form von Inventuren – fest. Ein laufendes System aktualisiert den kompletten Lagerbestand bei jeder Transaktion, also bei Ein- und Ausgängen oder anderen Bewegungen. Damit das funktionieren kann, muss die Software mit technischen Lösungen wie Barcode-Lesern oder RFID-Sensoren ausgestattet sein.
Lagerverwaltungssoftware wird oft auch unter anderen Namen angeboten: Besonders die Begriffe Warehouse Management System (WMS), Enterprise Resource Planning (ERP) oder Warenwirtschaftssystem (WWS) begegnen Ihnen immer wieder auf der Suche nach geeigneter Software. Obwohl die Programme unterschiedlich bezeichnet werden, sind sie oft für die gleichen Zwecke bestimmt. Der Unterschied liegt meist im jeweiligen Fokus und manchmal im Umfang: Ein WMS ist eine Lagersoftware, die sich auch für sehr große Warenlager einsetzen lässt. Ein ERP-System ist eher als All-in-one-Lösung gedacht und beinhaltet zusätzlich zahlreiche Buchhaltungsfunktionen. Ein Warenwirtschaftssystem wiederum legt den Fokus vor allem auf die Vereinfachung des Abverkaufs und die Überwachung der Bestellvorgänge.