Skonto buchen: Wie geht das?

Beim Skonto handelt es sich um einen Preisnachlass, den Lieferanten ihren Kunden gewähren. Jeder Unternehmer hat Interesse daran, dass seine Kunden ihre Rechnungen möglichst bald begleichen. Mit einem Skonto bringen Sie Kunden dazu, ausstehende Beträge frühzeitig zu zahlen: Sie bieten einen Preisnachlass von X Prozent der Rechnungssumme dafür an, dass die Rechnung innerhalb einer bestimmten Zeitspanne gezahlt wird. Aber wie funktioniert das Erfassen von Skonto-Beträgen in der Buchhaltung? Welche Buchungssätze verwendet man und was ist dabei zu beachten?

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Skonto buchen: Allgemeines vorweg

Skonti sind bei Lieferanten und Käufern beliebt. Das liefernde Unternehmen kann schneller über den Rechnungsbetrag verfügen, und liquide Käufer sparen ohne großen Aufwand ein paar Euro – eine Win-win-Situation. Zunächst gibt es beim Buchen von Skonti ein paar Dinge zu beachten:

  • Bei einem gewährten Skonto handelt es sich um einen Preisnachlass.
  • Skonti mindern die Anschaffungskosten: Gerade bei hochpreisigen Anschaffungen macht sich das bemerkbar.
  • Auch die Vorsteuer ist betroffen und mindert sich ebenfalls.

Wie bucht man einen Skonto?

Im vorherigen Artikel haben wir uns angesehen, wie man Skonti berechnet. Zur Erinnerung: Skonti beziehen sich stets auf den Bruttobetrag der Rechnung. So mindert sich für den Zahlenden nicht nur der Nettobetrag, auch die Vorsteuer wird weniger. Die Rechnung lautet:

Skonto = Bruttobetrag x Skontosatz

Zahlungsbetrag = Bruttobetrag – Skonto

Skonti sind zwar Anschaffungspreisminderungen und fallen damit in dieselbe Kategorie wie Boni und Rabatte, werden buchhalterisch jedoch zumeist anders gehandhabt. Da Skonti nach der Rechnungsstellung in Anspruch genommen und gewährt werden, muss man sie im Gegensatz zu Rabatten auch buchhalterisch erfassen. Sie müssen in einer ordnungsgemäßen Bilanzbuchhaltung nachzuvollziehen sein.

Hinweis

Für das Buchen von Skonti sind SKR03 und SKR04 als Standardkontenrahmen vollkommen ausreichend. Der Vorgang erfordert keine branchenspezifischen Extras.

Buchungssatz mit Skonto: ein Beispiel

Wie sieht ein klassischer Skonto-Buchungssatz in der Praxis aus? Für viele ist die Theorie vielleicht ein wenig abstrakt. Merken Sie sich aber zunächst, dass ein Skonto ein nachträglicher Preisnachlass und damit gleichbedeutend mit einer Teilstornierungen der betreffenden Buchung ist. Zahlt ein Käufer also mit Skontoabzug, dann macht sich das in allen Beträgen der zugehörigen Buchungen beim Käufer sowie auch beim Lieferanten bemerkbar. Wenn Sie ein Skonto buchen, handelt es sich in beiden Fällen um eine Gegenbuchung.

Hinweis

Das Buchen von Skonti wird auch im Handelsgesetzbuch angesprochen: § 255 Abs. 1 Satz 3 HGB.

Ein neues Sofa fürs Büro

Angenommen, Sie kaufen ein neues Sofa für 2.000 Euro für Ihr Büro. Der Verkäufer räumt Ihnen dabei ein Skonto von 3 Prozent ein, sofern Sie die Rechnung innerhalb von 14 Tagen bezahlen.

Bruttoskonto berechnen

3 Prozent von 2.000 Euro = 60 Euro

Der Bruttoskontobetrag liegt bei 60 Euro. Nach Abzug dieses Betrags zahlen Sie also nur 1.940 Euro statt 2.000 Euro, und Ihr Lieferant erhält auch nur diesen Betrag anstelle des ursprünglichen Rechnungsbetrags.

Nettoskonto berechnen

Wenn sich der Preis für eine Lieferung verändert, dann betrifft das automatisch auch die Umsatzsteuer, und zwar sowohl beim Lieferanten als auch beim Käufer – denn die ist im Bruttopreis enthalten. Um den Nettoskonto zu erhalten, rechnen wir nun die Umsatzsteuer aus dem Bruttoskontobetrag heraus. Bei einem Umsatzsteuersatz von 19 Prozent ergibt das:

60 Euro / 1,19 = 50,42 Euro Nettoskonto

Der Skontobetrag von 60 Euro enthält also 9,58 Euro Umsatzsteuer.

Skonto buchen: Dafür gibt es zwei Möglichkeiten

Wenn Sie als Käufer bei der Bezahlung einer Anschaffung einen Skonto in Anspruch nehmen, müssen sowohl Sie als auch Ihr Lieferant den Skontobetrag als Nachlass auf den ursprünglichen Rechnungsbetrag buchen. Dies kann entweder mit einer Brutto- oder einer Nettobuchung erfolgen. Die verschiedenen Buchungen sehen in unserem Beispiel so aus:

Die Buchung des Käufers

Bruttobuchung

Hier bucht der Käufer vollen Bruttobetrag des Skontos:

Verbindlichkeiten

2.000 Euro

an Erhaltene Skonti

60 Euro

an Bank

1.940 Euro

Dabei ist allerdings die Vorsteuer noch nicht berücksichtigt. Deswegen ist als zweite Buchung eine Korrekturbuchung notwendig:

Erhaltene Skonti

9,58 Euro

an Vorsteuer

9,58 Euro

Nettobuchung

Bei dieser Methode werden der Nettobetrag des Skontos und die zugehörige Vorsteuer gleichzeitig gebucht (diese Art, einen Skonto zu buchen, wird in der Praxis deutlich häufiger verwendet).

Verbindlichkeiten

2.000 Euro

an Erhaltene Skonti

50,42 Euro

an Vorsteuer

9,58 Euro

an Bank

1.940 Euro

Bei der Nettobuchung werden also die Nettoskonti direkt gebucht und nicht erst als Bruttoskonti auf dem Konto „Erhaltene Skonti“ gesammelt, wie es bei der Bruttobuchung der Fall ist.

Die Buchung des Lieferanten

Bruttobuchung

Hier bucht der Lieferant den vollen Bruttobetrag des Skontos:

Bank

1.940 Euro

Gewährte Skonti

60 Euro

an Forderungen

2.000 Euro

Die Vorsteuer ist hier ebenfalls noch nicht berücksichtigt. Deswegen ist wieder als zweite Buchung eine Korrekturbuchung notwendig:

Umsatzsteuer

9,58 Euro

an Gewährte Skonti

9,58 Euro

Nettobuchung

Bei dieser Methode werden der Nettobetrag des Skontos und die zugehörige Vorsteuer gleichzeitig gebucht (diese Art, einen Skonto zu buchen, wird in der Praxis deutlich häufiger verwendet).

Bank

1.940 Euro

Gewährte Skonti

50,42 Euro

Umsatzsteuer

9,58 Euro

an Forderungen

2.000 Euro

Auch hier werden die Nettoskonti direkt gebucht und nicht erst als Bruttoskonti auf dem Konto „Gewährte Skonti“ gesammelt, wie es bei der Bruttobuchung der Fall ist.

Netto- oder Bruttobuchung: Vor- und Nachteile im Überblick

Beide Buchungsverfahren sind buchhalterisch korrekt. Für welche Methode Sie sich entscheiden, hängt von Ihren Präferenzen ab. Hier die Vor- und Nachteile der beiden Buchungsarten im Überblick:

Buchungsart

Vorteil

Nachteil

Brutto

Übersichtliche Buchung, denn die Steuerkorrektur wird in einer separaten Buchung erfasst.

Die Bruttobuchung ist mit mehr Aufwand verbunden, weil zwei Buchungen notwendig sind.

Netto

Es ist nur eine Buchung notwendig – aus diesem Grund ist die Nettobuchung auch beliebter.

Weniger übersichtlich, denn die Bruttobeträge des Skontos sind nicht direkt ersichtlich und werden auch nicht auf einem separaten Konto gesammelt.

Bitte beachten Sie den rechtlichen Hinweis zu diesem Artikel.