Am besten lässt sich die gekonnte Umsetzung von Green Marketing an folgenden Beispielen sehen, die sowohl ein mittelständisches Unternehmen als auch ein international operierendes Großunternehmen beleuchten:
1) BeoPlast Besgen GmbH
Bei BeoPlast handelt es sich um ein Familienunternehmen in Nordrhein-Westfalen, das Kunststoffbauteile u. a. für die Automobilindustrie fertigt. Da die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll eines der größten Umweltprobleme darstellt, ist das Thema Nachhaltigkeit in dieser Branche eine besonders große Herausforderung. BeoPlast hat es geschafft, seit 2014 komplett klimaneutral (ohne CO2-Emissionen) zu operieren, indem z. B. ausschließlich erneuerbare Energiequellen genutzt werden und der komplette Fuhrpark aus Elektrofahrzeugen besteht. Zudem wurde der effiziente Einsatz von Ressourcen nach ISO 50001 zertifiziert.
Für die Branche besonders wichtig ist die Frage, wie sich erdölbasierte durch biobasierte Kunststoffe ersetzen lassen. BeoPlast setzt sich nicht nur aktiv für die Verwendung biobasierter Kunststoffe ein, sondern fördert auch Forschungsprojekte zu diesem Thema in einem eigenen Kompetenzzentrum. Außerdem betreibt das Unternehmen Recycling, indem es durch Regranulation seiner Produktionsabfälle Rohstoffe für die erneute Produktion gewinnt.
Als Anerkennung seiner Bemühungen ist BeoPlast 2019 mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden.
2) Grohe AG
Die Grohe AG ist ein weltweit führender Hersteller von Küchen- und Badarmaturen, der die Herstellung ressourcenschonender Produkte zu seinem zentralen Nachhaltigkeitsthema gemacht hat. So hat das Unternehmen mit der Entwicklung der Produktlinie „EcoJoy“ Armaturen geschaffen, mit denen der Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent reduziert werden kann. Eine weitere Innovation ist die Technologie „Silk Move ES“, die bei der Mittelstellung des Armaturenhebels zu Beginn ausschließlich Kaltwasser zuführt, womit der unnötige Verbrauch von Warmwasser verhindert wird. Grohe-Produkte leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO2 in Privathaushalten.
Auch bei seinen Produktionsabläufen geht das Unternehmen mit gutem Beispiel voran. In eigenen Schmelzöfen produziert es Legierungen, die 35 Prozent weniger Blei enthalten. Außerdem konnte das Unternehmen seine CO2-Emissionen und den Wasserverbrauch in den letzten Jahren deutlich senken. Grohe investiert beständig in Strategien und Forschungsgebiete, die die Nachhaltigkeit des Unternehmens langfristig weiter verbessern können.