Dass eine positive Fehlerkultur in Unternehmen wichtig ist, um den wirtschaftlichen Erfolg zu stützen, ist längst in den Management-Ebenen angekommen. Dennoch lässt sich in der Praxis vielfach die traditionelle Herangehensweise beobachten: Man droht mit negativen Konsequenzen, sollten Mitarbeitern Fehler unterlaufen, und meint, damit würden sie aufmerksamer und genauer arbeiten, wodurch sich die Arbeitsergebnisse verbessern würden.
Tatsächlich erreichen Unternehmen mit einer solchen Fehlerkultur meist das Gegenteil. Wer eine solche Maxime neu einführt, mag zunächst wirklich ein Absinken der Fehlerquote beobachten. Doch auch wenn Vorgesetzte sich auf den ersten Blick oft bestätigt fühlen: Das bedeutet nicht, dass die Ergebnisse langfristig besser werden, sondern nur, dass Angst regiert – und das Unternehmen so in eine Negativspirale geraten könnte.
Denn aus Angst vor Sanktionen trauen sich Mitarbeiter immer weniger, Risiken einzugehen – sie könnten ja einen Fehler machen und damit eine Standpauke des Chefs provozieren, vielleicht sogar eine Abmahnung oder im schlimmsten Fall eine Kündigung. Doch gerade in einer Gesellschaft, in der wirtschaftlicher Erfolg mehr und mehr von unternehmerischer Innovationsfähigkeit abhängig ist, kann eine solche Risikoscheu fatal sein. Sie kann so weit gehen, dass Mitarbeiter lieber gar nicht handeln, statt möglicherweise einen Fehler zu begehen. Wenn sich eine solche Vermeidungskultur etabliert hat, droht sie den Unternehmenserfolg zu sabotieren.
Merkmale einer negativen Feedbackkultur
- Schuldzuweisungen
- Vertuschung von Fehlern
- Öffentliches Bloßstellen von Fehler-Verursachern